Auf Nummer sicher
Am 13. Februar gibt es eine Bürgerversammlung zur geplanten Wasserballarena

So wie auf diesem Modell könnte die Arena aussehen. Es handelt es sich hierbei um einen ersten Entwurf. Rund 1000 Zuschauer sollen dort einmal Platz finden.   | Foto: Repro: Animation Planteam
  • So wie auf diesem Modell könnte die Arena aussehen. Es handelt es sich hierbei um einen ersten Entwurf. Rund 1000 Zuschauer sollen dort einmal Platz finden.
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Joachim Schensick verbreitete erneut Optimismus. Noch nie sei das Projekt so nahe gewesen, erklärte er bei der vergangenen Sitzung des Sportausschusses. Schensick, Mitglied im Bezirkssportbund und bei den Wasserfreunden Spandau 04, meinte sein "Baby", die geplante neue Schwimmhalle beziehungsweise Wasserballarena, für die er seit Jahren trommelt.

Die soll, wie mehrfach berichtet, auf dem Gelände des Kombibad Süds an der Gatower Straße entstehen – als neue Heimstätte für die Wasserfreunde, den deutschen Rekordmeister im Wasserball. Aber, das streicht ihr Fürsprecher immer wieder heraus, die Halle wird auch dringend für den Schulsport sowie für Angebote für Kinder und Jugendliche gebraucht.

Der Neubau beschäftigt auch die Spandauer Politik schon lange. Aber inzwischen nicht mehr sie allein. Das Land Berlin bewegt sich ebenfalls in Richtung dieses Vorhabens. Im Bezirk laufen die Arbeiten für den Aufstellungsbeschluss zu einem Bebauungsplan.

Am 13. Februar soll die Bevölkerung über das Projekt und den möglichen weiteren Zeitplan informiert werden. Im Rahmen einer Bürgerversammlung, die ab 18.30 Uhr in der Melanchthon-Kirche am Melanchthonplatz stattfindet. Als Teilnehmer sind dort unter andrem Sportstaatssekretär Alexander Dzembritzki und Bürgermeister Helmut Kleebank (beide SPD), Baustadtrat Frank Bewig (CDU) sowie Vertreter der Berliner Bäder Betriebe und der Wasserfreunde angekündigt.

Bezirk gibt den "Einpeitscher"

Auch die Landesebene hat mittlerweile den Mangel an Schwimmflächen, speziell für die Wasserfreunde Spandau 04, erkannt. Die spielen schon lange in der Schöneberger Schwimmhalle am Sachsendamm. Die Arena dort ist aber stark sanierungsbedürftig. Wenn sie deshalb für einige Zeit dicht gemacht werden muss, sitzen die Wasserballer auf dem Trockenen. Sie brauchen einen Ausweichstandort, der nicht gerade in großer Zahl vorhanden ist. Gerade diese Malaise gab den Spandauer Arena-Planungen einen neuen Schub.

Die Kosten für die Halle werden auf rund 20 Millionen Euro geschätzt. Bezahlt werden sie vom Land, respektive den Berliner Bäder Betrieben (BBB) als künftigem Betreiber. Im aktuellen Landeshaushalt eingestellt ist die Summe aber nicht. Sie könnte höchstens aus anderen Töpfen zusammengekratzt werden. Etwa wenn die Bäder Betriebe noch Geld für nicht getätigte Investitionen an anderen Stellen übrig hätten. Ansonsten ist mit der Finanzierung erst im Doppelhaushalt 2022/23 zu rechnen. Klar ist nur eines: Spandau wird sich nicht mit eigenen Mitteln am Hallenbau beteiligen. Der Bezirk habe die Rolle des "Einpeitschers" und kümmere sich um den Bebauungsplan, machte Bürgermeister Kleebank deutlich.

Anwohner können sich zu den Plänen äußern

Das Aufstellen eines B-Plans zieht das Vorhaben in die Länge. Selbst wenn irgendwann ein Aufstellungsbeschluss vorliegt, dauert es noch mindestens eineinhalb Jahre bis zur Baureife. Vielleicht wäre das nicht nötig gewesen, aber es wird die "Nummer-sicher-Variante" bevorzugt.

Es gab auch Überlegungen, das Projekt mit Hilfe des Paragrafen 34 im Baugesetzbuch auf den Weg zu bringen. Der besagt, ein Neubau könne ohne größeres Verfahren genehmigt werden, wenn er sich in Gestalt und Zielsetzung an die schon vorhandene Bebauung anschließt. Das wäre hier zumindest teilweise der Fall.

Trotzdem blieben Unwägbarkeiten. Es gibt auch Anwohner. Die Arena wird wahrscheinlich für ein zusätzliches Besucheraufkommen sorgen. Möglicherweise wäre es zu Klagen gekommen, die ebenfalls für Zeitverzug gesorgt hätten. Deshalb fiel die Entscheidung für ein B-Planverfahren, bei dem alle Fragen rund um den Neubau abgewogen werden. Das schließt eine umfassende Bürgerbeteiligung mit ein. Auch vor diesem Hintergrund ist die Veranstaltung am 13. Februar zu sehen. Sie soll Auskunft geben, wie speziell die direkte Nachbarschaft und insgesamt die Bewohner der Wilhelmstadt zu der Arena stehen.

Schensick ist auch hierfür optimistisch. Er habe bei Gesprächen vor Ort großes Wohlwollen erfahren, erklärte er. Aber natürlich wisse auch er nicht, ob wirklich jeder so denkt. Es reichen ja manchmal schon einer oder wenige Gegner.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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