InfraVelo stellte Pläne vor
Neue Brücke für Radfahrer und Fußgänger über die Spree

Anmutung aus der Vogelperspektive. Diese Animation der Rad- und Fußgängerbrücke über die Spree auf Höhe des Grützmachergrabens präsentierte das Architektenbüro schlaich bergermann partner auf einer online-Präsentation Ende September. | Foto:  schlaich bergermann partner/infraVelo
2Bilder
  • Anmutung aus der Vogelperspektive. Diese Animation der Rad- und Fußgängerbrücke über die Spree auf Höhe des Grützmachergrabens präsentierte das Architektenbüro schlaich bergermann partner auf einer online-Präsentation Ende September.
  • Foto: schlaich bergermann partner/infraVelo
  • hochgeladen von Thomas Frey

Westlich der Rohrdammbrücke in Richtung Altstadt gibt es derzeit bis zur Charlottenbrücke keine Möglichkeit, Spree und Havel zu queren. Jetzt wird aber am parallel zum südlichen Ufer verlaufenden Sophienwerderweg eine Rad- und Fußgängerbrücke auf der Höhe des Grützmachergrabens geplant.

Das Bauwerk ist gleichzeitig Teil des Aus- und Neubaus des Spree-Rad- und Wanderwegs. Er ist laut der Geschäftsführern von infraVelo Katja Krause auf den letzten sieben Kilometern bis zum Zusammenfluss von Spree und oberer Havel noch nicht barrierefrei ausgebaut und teilweise noch nicht einmal vorhanden. Das Tochterunternehmen der Grün Berlin GmbH ist für die Radverkehrsinfrastruktur in der Stadt verantwortlich.

Um auf diesem Abschnitt des Rad- und Wanderweges Barrierefreiheit herzustellen, wird die geplante Brücke benötigt. Sie in die bestehende Topographie einzupassen, sei nicht einfach gewesen, erklärte Mike Schlaich vom Ingenieurbüro schlaich bergermann partner. Er ist sich aber sicher, die optimale Lösung gefunden zu haben.

Eine Schwierigkeit ergab sich dadurch, dass zwischen Sophienwerderweg und Ruhlebener Altarm kaum Platz für eine Auffahrt zur Brücke besteht. Um sie zu erreichen, wird deshalb eine lange, langsam ansteigende und gerade Rampe gebaut, die erst beim Einbiegen auf die Brücke einen Bogen macht. Der Raum auf der Brücke wird hier etwas erweitert, in dem die beiden Bögen, an denen die Brücke an Zugstangen aufgehängt ist, an dieser Stelle über den Köpfen der Radler und Wanderer zusammenlaufen und diese somit nicht dazwischen das Bauwerk betreten oder befahren müssen. Ein "Trick", auf den Mike Schlaich besonders stolz ist.

Auf der Nordseite verlassen Radfahrer und Wanderer die Brücke über eine geschwungene Rampe. Das Bauwerk spannt sich 75 Meter über die Spree, es befindet sich, je nach Wasserstand, um die acht Meter über dem Fluss.

Schlaichs Büro hatte im November 2020 das europaweite Vergabeverfahren für sich entschieden. An seinem Vorplanungsentwurf wurde neben relativ geringen Eingriffen in die Natur, eine nachhaltige Bauweise und auch ein sehr gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis hervorgehoben. Die Kosten werden bisher mit rund vier Millionen Euro veranschlagt.

Die Unterlagen der Vorplanung werden derzeit von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz geprüft. Danach wird die sogenannte Entwurfsplanung erstellt, bei der das Bauwerk und seine Rampen zum Beispiel detailliert berechnet werden. Ziel sei, Mitte 2022 die Genehmigungsunterlagen bei der Planfeststellungsbehörde einzureichen, erklärte infraVelo. Mit einem Baubeginn ist wohl erst Mitte dieses Jahrzehnts zu rechnen. Nicht nur die Dauer des Genehmigungsverfahrens kann schwer abgeschätzt werden. Desweiteren gibt es noch andere Bauprojekte im Bereich des künftigen Brückenstandorts. Die Berliner Wasserbetriebe erweitern derzeit das Klärwerk Ruhleben. Außerdem finden Arbeiten des Wasserstraßen-Neubauamtes an der Fahrrinne der Spree statt.

Wenn der Übergang eines Tages fertig sei, wäre das ein entscheidender Schritt für den Rad- und Wanderweg insgesamt und auch aus touristischer Sicht ein Gewinn für Berlin, meinte Katja Krause. Aber nicht nur Besucher oder Ausflügler sind als Nutzer gedacht. Mit der Verbindung könnten zum Beispiel auch Veranstaltungen auf der Zitadelle schneller erreicht werden.

Anmutung aus der Vogelperspektive. Diese Animation der Rad- und Fußgängerbrücke über die Spree auf Höhe des Grützmachergrabens präsentierte das Architektenbüro schlaich bergermann partner auf einer online-Präsentation Ende September. | Foto:  schlaich bergermann partner/infraVelo
Simulation der geplanten Brücke. | Foto: schlaich bergermann partner/infraVelo
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Spezialitätenrestaurant "Yummy Kitchen" in der Zossener Straße ist imer einen Besuch wert.
6 Bilder

Yummy Kitchen
Köstlichkeiten aus der südindischen und sri-lankischen Küche

Seit 2021 existiert das Spezialitätenrestaurant "Yummy Kitchen" im angesagten Kreuzberger Kiez und lädt Liebhaber der südindischen und sri-lankischen Küche zum ausgiebigen Schlemmen und Genießen ein. So wundert es nicht, dass sich die Location, die über Innenplätze auf zwei Ebenen sowie einen gemütlichen Außenbereich verfügt, zu einem geschätzten Treffpunkt gemausert hat, der zahlreiche Berliner Stammgäste, aber auch Touristen aus dem In- und Ausland regelmäßig begrüßt. Verkehrsgünstig und...

  • Kreuzberg
  • 26.04.24
  • 107× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 226× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 211× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüftschmerzen beeinträchtigen Ihr Leben? Lassen Sie sich nicht länger quälen! | Foto: milangucic@gmail.com

Schonende OP-Methode
Patienteninfo: Wenn die Hüfte schmerzt

Hüftschmerzen beeinträchtigen Ihr Leben? Lassen Sie sich nicht länger quälen! Entdecken Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüftschmerzen auf unserem Infoabend. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, führt Sie durch die modernsten Methoden bei Hüftoperationen. Erfahren Sie, wie die schonende AMIS-Methode eine minimalinvasive Implantation von Hüftprothesen ermöglicht und die Fast-Track-Behandlung eine rasche...

  • Hermsdorf
  • 26.04.24
  • 67× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 274× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 628× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.