Start in eine neue Ära
Grünes Licht für die ersten drei Milieuschutzgebiete in Steglitz-Zehlendorf

Mieter in Steglitz-Nord sollen zukünftig vor Luxussanierungen geschützt werden.  | Foto:  K. Rabe
  • Mieter in Steglitz-Nord sollen zukünftig vor Luxussanierungen geschützt werden.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Im Bezirk sollen drei Milieuschutzgebiete eingerichtet werden. Das Bezirksamt hat für die Wohngebiete rund um die Feuerbachstraße, die Mittelstraße sowie die Schildhorn- und Gritznerstraße eine soziale Erhaltungssatzung beschlossen.

„Endlich erhalten auch die Mieter in Steglitz-Zehlendorf einen besseren Schutz für ihre Wohnungen. Heute beginnt eine neue Ära bei uns im Bezirk“, freute sich Stadträtin Carolina Böhm (SPD), als sie die Verabschiedung der Aufstellungsbeschlüsse verkündete. Die drei Quartiere können nun als Milieuschutzgebiete festgelegt und damit Luxusmodernisierungen verhindert werden. Auch die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen ist nicht mehr ohne Weiteres möglich. In Zukunft müssen die Behörden zustimmen. Zudem soll ein bezirkliches Vorkaufsrecht Grundstücksspekulationen verhindern.

Im Bezirk gibt es bislang noch kein Milieuschutzgebiet. Dabei ist auch hier die Lage dramatisch. Im Bereich Feuerbachstraße beispielsweise betrage die Umwandlungsquote von Miet- in Eigentumswohnungen fast das Dreifache des Bezirksdurchschnittes, weiß Volker Semler von der SPD-Fraktion. Schon seit Jahren setzen sich SPD und Linke für die Einrichtung von Milieuschutzgebieten im Bezirk ein. Auch Dennis Egginger-Gonzales von der Linksfraktion sieht die Aufstellungsbeschlüsse als einen großen Erfolg der Oppositionsarbeit beider Fraktionen. Jetzt gelte es, den Milieuschutz mit Leben zu füllen, so Egginger-Gonzales. „Dazu braucht es zusätzliche personelle Ressourcen und das Amt muss handeln, um die gesetzliche Zwölf-Monats-Frist zur Festsetzung des Milieuschutzes einhalten zu können.“

Die FDP-Fraktion hingegen will Modernisierungen in Milieuschutzgebieten weiter ermöglichen. In einem Antrag fordert sie, bei Einführung von Milieuschutzgebieten die Barrierefreiheit und den Klimaschutz zu berücksichtigen und somit auch zukünftig bauliche Ertüchtigungen zu ermöglichen. Die FDP will verhindern, dass diese Milieuschutzgebiete der Generationengerechtigkeit im Wege stehen. "Baumaßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel sollen weiterhin möglich sein“, sagt Fraktionschefin Mathia Specht-Habbel. Auch dürften Milieuschutzgebiete nicht zur Verdrängung von körperlich eingeschränkten und älteren Personen führen, etwa wenn Baumaßnahmen zur Barrierefreiheit verhindert würden.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 238× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 997× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.031× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.