Stolpersteine für Mutter und Sohn:
Museum Tempelhof-Schöneberg erinnert an schwarze Verfolgte
Im Schöneberg Museum läuft zurzeit die Ausstellung „Auf den Spuren der Familie Diek. Geschichten schwarzer Menschen in Tempelhof-Schöneberg“. Gleichzeitig wird mit sechs Stolpersteinen derer gedacht, die von den Nationalsozialisten verfolgt worden sind.
Am Sonnabend, 13. Mai, um 12 Uhr werden zwei goldene Tafeln vor dem Haus Friedrich-Wilhelm-Straße 12 in Tempelhof verlegt. Sie erinnern an die Berlinerin Zoya Gertrud Aqua-Kaufmann und ihren Sohn Hans Joachim. Zoya Aqua-Kaufmann wurde 1918 als Kind von Antonie Kaufmann und Thomas Manga Akwa geboren. Als die Nazis an die Macht kamen, musste sie die Schule verlassen, auch die Ausbildung zur Kinderärztin blieb ihr verwehrt.
So arbeitete sie als Tänzerin, doch auch damit war 1939 Schluss. Sie erhielt ein absolutes Berufsverbot. Aus Angst vor der drohenden Zwangssterilisation versteckte sie sich ab 1941, wechselte ihre Aufenthaltsorte und auch das Land. Im November 1944 wurde sie in Prag denunziert und mit ihrem dreijährigen Sohn inhaftiert. Erst nach Kriegsende kamen beide frei. Zoya Aqua-Kaufmann musste lange um Anerkennung ihrer Verfolgung und ihres Anspruchs auf Entschädigung kämpfen.
Bereits seit März dieses Jahres gibt es zwei Stolpersteine für Erika Diek und ihren Mann Ludwig M'bebe Mpessa, der den Künstlernamen Louis Brody trug. Die letzten beiden Gedenktafeln werden am 26. August vor dem Haus Fuggerstraße 20 ihren Platz finden. Sie sind dem Künstlerpaar Benedikt Gambé und Charlotte Rettig gewidmet.
Weitere Informationen auch zur Ausstellung sind zu finden unter https://www.museen-tempelhof-schoeneberg.de/aktuell_schoeneberg.html.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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