Rattenfälle deutlich zugenommen

Dem Gesundheitsamt wurden in den ersten vier Monaten dieses Jahres 320 Fälle von Rattenbefall gemeldet. Das sind 90 Fälle mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres, wie eine Nachfrage der Berliner Woche ergab. Daraus ergibt sich ein Anstieg um satte 39 Prozent.

Ballungsräume im Bezirk konnte das Gesundheitsamt nicht feststellen. „Der Rattenbefall konzentriert sich nicht auf einen bestimmten Ort“, heißt es in einer Stellungnahme. Jedoch seien sehr häufig öffentlich genutzte Grünflächen und Hinterhöfe betroffen. „Die Fütterung der Vögel und auch die zum Teil inadäquate Müllentsorgung sind hierbei nicht zu vernachlässigen“, so die Einschätzung des Gesundheitsamts zu möglichen Ursachen. Ratten, die sich perfekt an den Lebensraum in der Kanalisation angepasst haben, gelangen meist über Abwasserleitungen in Parks und auch in Wohnhäuser. Überquellende Mülleimer, wie zum Beispiel in manchen Wohngebieten zu sehen, locken die kleinen Nager durch liegengebliebene Essensreste an.

Warum in diesem Jahr der Anstieg von Rattenfällen in Tempelhof-Schöneberg so deutlich zugenommen hat, bleibt rätselhaft. Ein Blick in die Statistik des Landesamts für Gesundheit und Soziales ergibt, dass die Zahlen seit Jahren auf einem gleichbleibenden Niveau liegen. Wurden 2012 im Bezirk insgesamt 632 Rattenbekämpfungsmaßnahmen durchgeführt, waren es 2017 insgesamt 579. In den Jahren dazwischen schwankten die Werte nur gering zwischen 520 und 550 Fällen. Im Berlin-Vergleich liegt Tempelhof-Schöneberg in der unteren Hälfte. Spitzenreiter ist seit Jahren Marzahn-Hellersdorf.

In Wohnungen werden Ratten inzwischen nur noch sehr selten gesichtet. In den meisten Häusern wurden marode Keller und schadhafte Leitungen saniert. Da sich Ratten sogar durch Öffnungen in der Größe eines Zwei-Euro-Stücks hindurchzwängen können, ist dies eine wichtige Maßnahme. Wer dennoch eine Ratte in seiner Wohnung oder im Keller sieht, sollte dies umgehend dem Vermieter melden.

„In jedem Falle ist die Beauftragung eines sachkundigen Schädlingsbekämpfers sinnvoll und auch notwendig, um eine mögliche Ursache zu ermitteln und gegebenenfalls zu beseitigen“, schreibt das Amt. „Jeder Meldung über Rattenbefall wird nachgegangen.“

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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