Bezirk lehnt Diedersdorfer Weg als Standort für Modulare Unterkunft ab

Auf seiner Sitzung am 13. Februar hat der Senat eine Vorlage beschlossen, die Vorschläge für neue Standorte Modularer Unterkünfte (MUF) enthält.

Der Beschluss sieht vor, in jedem Bezirk zwei neue Standorte zu realisieren. In Tempelhof-Schöneberg wurden der Diedersdorfer Weg und die General-Pape-Straße vorgeschlagen. Mit ersterem ist der Bezirk jedoch nicht einverstanden.

MUFs sollen zunächst für die Unterbringung von Geflüchteten und anschließend für die Wohnraumversorgung genutzt werden. Derzeit leben in Berlin noch rund 19 600 Menschen in Gemeinschaftsunterkünften und 2180 in Notunterkünften. „Ihr Bedarf an Wohnungen ist unverändert groß“, sagt Integrationssenatorin Elke Breitenbach. Der Beschluss zeuge zugleich vom Willen von Senat und Bezirken, mehr bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen. Nach Auszug der Geflüchteten sollen die MUFs „vor allem Menschen mit wenig Einkommen bezahlbaren Wohnraum bieten“.

Den Bau der MUFs, von denen berlinweit zehn von 60 fertiggestellt sind und sich 19 weitere in der Umsetzung befinden, übernehmen landeseigene Wohnungsbaugesellschaften und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. In der Mitteilung des Senats heißt es, dass die Standortvorschläge in Abstimmung mit allen Bezirken entwickelt wurden. Eine Stellungnahme des Bezirksamts lässt daran jedoch Zweifel aufkommen. Darin heißt es, der vorgeschlagene Standort Diedersdorfer Weg 5-11 in Marienfelde sei von Beginn an abgelehnt worden. „Das Gelände liegt weit am Stadtrand und ist Teil einer Naturfläche. Integration, Beschulung etc. sind an diesem Standort schwer möglich. Sehenden Auges geht der Senat hier in eine Konfrontation, die bei stärkerer Zusammenarbeit aus Sicht des Bezirks vermeidbar gewesen wäre“, so der Wortlaut.

Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher lässt den Bezirken jedoch ein Hintertürchen offen. Demnach haben diese in strittigen Einzelfällen innerhalb von zwei Wochen nach Beschlussfassung Zeit, Alternativflächen vorzuschlagen. Der Standort General-Pape-Straße 52, der genau auf der Grenze zwischen Tempelhof und Schöneberg liegt, werde hingegen „begrüßt“.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 165× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.