Tempelhof-Schöneberg bekommt eine Berufsberatungsagentur für Jugendliche
"Das wird ein richtig guter Anlaufpunkt mit passgenauen Angeboten", so Jugendstadtrat Oliver Schworck (SPD) voller Zuversicht zur Berliner Woche. Die Jugendlichen (ausdrücklich auch mit Behinderung) sollen in den zentralen Anlaufstellen Angebote von Jobcenter, Arbeitsagentur, Jugendamt und Schulen finden. Sie können sich über das Ausbildungswesen informieren, sich coachen lassen, aber auch Transferleistungen beantragen oder sonstige Hilfen von Sozial- und Jugendamtsmitarbeitern in Anspruch nehmen.
"Keiner darf durchs Raster fallen. Unversorgte Jugendliche oder solche, die nach der zehnten Klasse einen Qualifizierungsplatz nicht antreten, sollen systematisch kontaktiert werden", kündigt Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) an. Etwa 3000 Jugendliche, deren weiterer Weg nach der zehnten Klasse nicht geklärt ist, sind in Berlin zurzeit registriert. Im vergangenen Schuljahr sind knapp 2370 Schüler direkt von der Schulbank in die Arbeitslosigkeit gewechselt. Auch viele Gymnasiasten gehen ohne Abitur ab und gesellen sich dazu. Mit 10,3 Prozent Jugendarbeitslosigkeit liegt Berlin deutschlandweit an der Spitze. Rund 75 Prozent der jungen Arbeitslosen haben keine abgeschlossene Ausbildung. Um das möglichst im Vorfeld in den Griff zu bekommen, soll es ab dem kommenden Schuljahr an jeder Sekundarschule und jedem Gymnasium ein dreiköpfiges Team von Lehrern und Berufsberatern geben, die vor allem die Förderungsmöglichkeiten für gefährdete Schüler ausloten sollen. Berufs- und Studienorientierung gibt es in Sekundarschulen ab der siebten, in Gymnasien ab der achten Klasse. Die anderen Jugendberufsagenturen werden in Friedrichshain-Kreuzberg, Marzahn-Hellersdorf und Spandau eröffnet. Ab 2016 soll es sie in allen Bezirken geben. Die Bundesagentur für Arbeit will insgesamt rund 500 Mitarbeiter bereitstellen. Die Aktion schlägt in diesem Jahr mit 1,5 Millionen Euro zu Buche. Für 2016 sind 5,1 Millionen und für 2017 etwas über sechs Millionen Euro vorgesehen.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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