Zehn Entwürfe für das Museum des 20. Jahrhunderts wurden jetzt beim Ideenwettbewerb prämiert

Ihren Lieblingsentwurf werden sie sicher haben, dürfen es aber nicht offen zeigen: Museen-Chef Michael Eissenhauer, Stiftungspräsident Hermann Parzinger, Ministerin Monika Grütters, Senatsbaudirektorin Regula Lüscher und Juryvorsitzender Arno Lederer. | Foto: KEN
  • Ihren Lieblingsentwurf werden sie sicher haben, dürfen es aber nicht offen zeigen: Museen-Chef Michael Eissenhauer, Stiftungspräsident Hermann Parzinger, Ministerin Monika Grütters, Senatsbaudirektorin Regula Lüscher und Juryvorsitzender Arno Lederer.
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Tiergarten. Wer verbirgt sich hinter den Tarnnummern 1144, 1155, 1281, 1300 oder 1358? Das Geheimnis wird erst im November gelüftet, wenn feststeht, wer das Museum des 20. Jahrhunderts am Kulturforum baut.

Im Museum der Moderne werden in Zukunft auf 14.000 Quadratmetern die Sammlungen von Ulla und Heiner Pietzsch, Erich Marx sowie Egidio Marzona präsentiert. Eine 13-köpfige Jury unter Vorsitz des Stuttgarter Architekten Arno Lederer hat zehn Siegerentwürfe prämiert. Am Ideenwettbewerb, der zunächst städtebauliche Lösungen für das äußerst schwierige Areal an der Potsdamer Straße anbieten sollte, haben mehr als 460 Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros aus dem In- und Ausland teilgenommen. Die Hälfte der prämierten Teilnehmer kommen aus dem Ausland.

Die Siegerentwürfe gehen mehr oder weniger respektvoll mit den bestehenden Architekturikonen wie der Neuen Nationalgalerie Mies van der Rohes oder Hans Scharouns Philharmonie um. Manche haben die Anmutung eines Schokoriegels oder eines Schwimmbades mit Sprungturm, andere die einer Kleingartensiedlung oder einer gläsernen Bahnhofshalle.

Der Ideenwettbewerb habe gezeigt, dass der Standort der richtige sei, sagte Monika Grütters (CDU) bei der Präsentation der Siegerentwürfe in den Ausstellungshallen am Kulturforum. „Die Welt wird auf dieses Bauvorhaben blicken.“ Der Juryvorsitzende Lederer stellte fest: „Hier wird keine Mitte bebaut. Wir suchen nicht die Krone, sondern den Mitspieler“, der die Bedeutung der umstehenden Gebäude nicht herabsetze. Arno Lederer zeigte sich davon überzeugt, dass nur mit einem Haus große städtebauliche Probleme zu lösen sind.

Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, staunte über die Schnelligkeit, mit der das Bauprojekt vorangetrieben wird. „Erst vor einem Jahr und drei Monaten hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages 200 Millionen Euro bereitgestellt.“ Und bereits am Ende des Jahres werde man wissen, „wer dort was baut“. Michael Eissenhauser, Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, verwies darauf, dass mit dem Bau des Museums die Bedürfnisse eines großen Kunstmuseums eingelöst werden müssten. Der Wunsch sei eine deutliche Steigerung des Erlebnisses am Kulturforum.

„Ein Museum an der Stelle ist wahrlich ein Geschenk“, schwärmte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher. Damit werde der Ort als Ganzes vollendet. „Wir müssen das Museum erst finden, das wir wollen.“ Trotzdem gehe man nach dem Ideenwettbwerb gestärkt in den Projektwettbewerb. Wer unter den teilnehmenden Teams am Ende bauen dürfe, sei im Olymp, so Lüscher.

Die für die jetzt mit jeweils 26.000 Euro prämierten Entwürfe verantwortlichen Teams haben sich damit für die Teilnahme am Realisierungswettbewerb qualifiziert. Zusätzlich werden weitere acht bis zwölf Arbeitsgemeinschaften eingeladen. Außerdem können sich weitere Büros über einen internationalen Teilnehmerwettbewerb qualifizieren. Der Realisierungswettbewerb startet Mitte des Jahres mit 40 bis 60 Büros. Alle 464 Entwürfe des Ideenwettbewerbs sind vom 26. Februar bis 13. März in den Sonderausstellungshallen am Kulturforum zu sehen. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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