Alte Nazarethkirche wird wie neu
Baustellenrundgang zum Tag der Städtebauförderung

Die Alte Nazarethkirche auf dem Leopoldplatz wird bis 2023 saniert. Das Gotteshaus steht unter Denkmalschutz. | Foto: Ulrike Kiefert
  • Die Alte Nazarethkirche auf dem Leopoldplatz wird bis 2023 saniert. Das Gotteshaus steht unter Denkmalschutz.
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Die Alte Nazarethkirche ist die älteste Kirche im Wedding. Noch bis Ende 2023 wird der Schinkel-Bau behutsam saniert. Zum Tag der Städtebauförderung am 14. Mai führt ein Rundgang über die Baustelle.

Die Kita ist bereits ausgezogen, die Decke im Untergeschoss runtergerissen und das wertvolle Parkett des Kirchsaals verpackt. Seit vorigem Jahr lässt die Evangelische Nazarethkirchengemeinde die Alte Nazarethkirche auf dem Leopoldplatz umfassend sanieren. Das denkmalgeschützte Gotteshaus bekommt im Eingang einen Aufzug, neue Toiletten und ein neues Treppenhaus. Umgebaut werden auch die freien Kitaräume im Untergeschoss. Dort sollen das Pfarrbüro und die Küsterei unterkommen, die derzeit noch das Gemeindehaus an der Nazarethkirchstraße 50 beherbergt. Dort finden derzeit auch die Gottesdienste statt. Originalgetreu wieder hergerichtet wird die Apsis, die den Kirchensaal östlich abschließt. Der Saal selbst soll weitgehend erhalten bleiben.

Die Alte Nazarethkirche ist eine der vier Schinkelschen Vorstadtkirchen. Eingeweiht wurde sie im Juli 1835. Karl Friedrich Schinkel entschied sich damals für einen Ziegelbau im Rundbogenstil mit Motiven oberitalienischer Romanik. Friedrich August Stüler wollte die Kirche später um ein Pfarrhaus, einen Glockenturm und einen Arkadengang ergänzen, doch diese Pläne wurden nie realisiert. So blieb die Nazarethkirche äußerlich fast unverändert erhalten. Irgendwann wurde sie für die Gemeinde zu klein und die Neue Nazarethkirche auf dem Leopoldplatz gebaut. Die alte Kirche blieb der diakonischen Arbeit vorbehalten. Bauliche Veränderungen gab es über die Jahre trotzdem. In Höhe der Emporen wurde eine Zwischendecke im Innenraum eingezogen. Das Erdgeschoss bekam weitere Rundbogenfenster, und ein Apsis-Umgang für neue Nebenräume wurde gebaut. 1974 zog eine Kindertagesstätte ins Erdgeschoss ein. Von 1977 bis 1980 wurde der Schinkelsaal im Obergeschoss restauriert und wieder für Gottesdienste genutzt.

Bis zum Jahr 2023 soll sich das historische Gebäude nun wieder an seine ursprüngliche Gestalt annähern. Bei einer geführten Baustellenbesichtigung zum Tag der Städtebauförderung am 14. Mai erfahren Interessierte mehr darüber. Die Touren starten um 11 und um 13 Uhr vor der Alten Nazarethkirche am Leopoldplatz an der Müllerstraße.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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