Stiftung wächst und wächst
Vor 140 Jahren legte Pfarrer Ernst Berendt den Grundstein am Weißen See

Der Koordinator des Stephanus-Hospizdienstes, André Krell, hofft gemeinsam mit seiner Kollegin Katharina Kreuschner, dass das Torhaus an der Pistoriusstraße 5 schon bald als Beratungsstelle des Kinderhospizdienstes eröffnen kann. | Foto: Bernd Wähner
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  • Der Koordinator des Stephanus-Hospizdienstes, André Krell, hofft gemeinsam mit seiner Kollegin Katharina Kreuschner, dass das Torhaus an der Pistoriusstraße 5 schon bald als Beratungsstelle des Kinderhospizdienstes eröffnen kann.
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Die Stephanus-Stiftung wächst weiter. In der Pistoriusstraße 5 lässt sie ein Pförtnerhäuschen und ein altes Industriegebäude sanieren. Und gleich daneben entstehen Neubauten.

Zwischen Alt- und Neubauten wird dann der künftige Stephanusweg verlaufen. „Mit ihm haben wir einen weiteren Zugang zu unserem ursprünglichen Gelände von der Pistoriusstraße aus“, sagt Ole Roggel. Er ist in der Stephanus-Stiftung der Bereichsverantwortliche für Projektentwicklung und Architektur.

Die Stephanus-Stiftung wurde vor 140 Jahren in der Albertinenstraße 20 gegründet, fast am Ufer des Weißen Sees. Als Pfarrer Ernst Berendt die Stiftung aus der Taufe hob, erhielt sie zunächst den Namen „Bethabara“, das heißt „Haus an der Furt“. Dieser ursprüngliche Name charakterisierte seinerzeit die inhaltliche Arbeit. Strafentlassene und obdachlose Frauen und Mädchen, Prostituierte und Alkoholikerinnen erhielten dort Hilfe, Unterkunft und eine hauswirtschaftliche Ausbildung.

Ihren heutigen Namen trägt die Stiftung seit 1963. Nicht nur der Name, auch die Arbeitsschwerpunkte veränderten sich. Sie liegen auf der Begleitung und Pflege von Menschen im Alter und in der Behindertenhilfe. Heute engagiert sich die Stiftung in der Region Berlin-Brandenburg in über 100 Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, alte Menschen sowie Kinder und Jugendliche. Sie beschäftigt circa 4000 Mitarbeiter.

Auf dem Gelände der Stephanus-Stiftung, die inzwischen einen weiteren Zugang von der Parkstraße aus hat, entstanden in den vergangenen drei Jahrzehnten etliche Neubauten. Aber der Raumbedarf wächst stetig. Deshalb erwarb die Stiftung 2014 das Grundstück Pistoriusstraße 5. Auf dem steht ein altes Industriegebäude aus den 20er-Jahren. Die Stiftung habe eigentlich vorgehabt, dort nur 45 Arbeitsplätze der Verwaltung unterzubringen, sagt Stephanus-Vorstand Torsten Silberbach. Doch dann wurde das Projekt „Perspektive“ geplant und man merkte, dass Platz für noch mehr Mitarbeiter benötigt wurde. So entwickelte man ein neues Konzept für die Pistoriusstraße 5. „In das Torhäuschen unmittelbar an der Pistoriusstraße wird die Beratungsstelle unseres Kinderhospizdienstes einziehen“, so Ole Roggel. Dieses Vorhaben soll als erstes umgesetzt werden.

In Abstimmung mit dem Bezirksamt verständigte man sich außerdem darauf, dass alte Garagen, Baracken und ähnliche Baulichkeiten abgerissen werden. Erhalten bleibt das historische Fabrikgebäude. Es wird saniert, und an seiner nördlichen Brandmauer wird ein dreigeschossiger Neubau errichtet. Neben Bestandsgebäude und Torhäuschen entsteht außerdem ein Flachbau mit einem kleinen Platz.

Vorgesehen sei, dass in der Pistoriusstraße 5 etwa 140 Arbeitsplätze für Verwaltungsmitarbeiter entstehen, die bisher in mehreren Gebäuden auf dem Stiftungsgelände arbeiten, so Torsten Silberbach. Die frei werdenden Räume werden dann für unterschiedliche Zwecke genutzt. Unter anderem soll die Schule der Stiftung erweitert werden. Und auch Plätze für die Tagespflege werden dort geschaffen. Geplant ist auch ein Café, in dem dann vor allem Menschen mit Beeinträchtigungen arbeiten werden. Ziel der Stiftung ist es, dass in diesem Bereich ein Begegnungszentrum für Menschen aus dem Kiez und für Bewohner der Stiftung entsteht. Die Bauarbeiten sollen in etwa einem Jahr beendet sein.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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