Neuer MEB auf dem Schulhof?
Unruhe an der Heinz-Brandt-Schule

Während eines Aktionstages gestalteten die Schüler Plakate, auf denen sie sich gegen den MEB auf ihrem Schulhof aussprachen. | Foto: Bernd Wähner
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Die Schulgemeinschaft der Heinz-Brandt-Schule an der Langhansstraße 120 ist aufgebracht: Auf dem schon beengten Schulhof soll jetzt noch ein Modularer Ergänzungsbau (MEB) entstehen.

Dass der MEB auf dem Schulhof entstehen soll, erfuhr die Schule eher beiläufig. Man wollte eigentlich einen Basketballplatz anlegen. Als das mit der Objektbetreuerin vom Bezirksamt abgesprochen werden sollte, wurde der Schulleitung mitgeteilt, dass das nicht ginge, weil dort ein MEB gebaut wird. Dann kam durch Nachfragen der Schulleitung und von Eltern heraus, dass auf einer Fläche zur Streustraße hin ein MEB mit zwölf Klassenräumen entstehen soll. Darin soll ein weiterer Klassenzug untergebracht werden, sodass die Integrierte Sekundarschule dann fünf- statt wie bisher vierzügig sein wird. Diesem MEB sollen sechs alte Bäume weichen, für die es nach Informationen von Eltern bereits Fällgenehmigungen gibt.

Pausenhof wird ein Drittel kleiner

Dass der MEB auf dem Hof entstehen soll, dagegen wehrt sich die Schulgemeinschaft nun vehement. Denn der Schulhof wird sich nach Einschätzung von Eltern um etwa ein Drittel verkleinern. Im MEB werden aber zugleich über 100 Schüler mehr unterrichtet, die ebenfalls Pausenhoffläche brauchen. Doch nicht nur dieser Widerspruch irritiert die Schulgemeinschaft. Sie fragt sich, ob denn wirklich sechs alte, hochgewachsene und gesunde Bäume gefällt werden müssen. Diese haben bisher bei Hitze den Schülern unter anderem als Schattenspender gedient. Die Schüler gaben den Bäumen inzwischen Namen und brachten Schilder mit Daten und Fakten am Stamm an.

Lehmofen, Bauwagen, Teil vom Schulgarten

Aber nicht nur die Bäume müssten dem MEB nach bisherigem Stand der Planung weichen: Ein Teil des Schulgartens, ein Lehm- beziehungsweise Pizzaofen, ein Steinkreis und auch der bunte Bauwagen an der Streustraße müssten verschwinden. Das alles wurde von Schülern mit viel Engagement mitgestaltet. Um zu zeigen, wie eng es auf dem Schulhof werden könnte, wenn der MEB entsteht, rückten die Schüler auf der dann verbleibenden Fläche des Schulhofs für ein Foto schon mal zusammen.

Runder Tisch brachte keine Lösung

An dem Bau eines MEB auf dem Schulhof wird aber wohl kein Weg vorbeiführen. Das wurde bei einem ersten Runden Tisch deutlich, zu dem Schulstadträtin Dominique Krösssin (Die Linke), Eltern, Schüler, Vertreter der Schule und des Bezirksamtes zusammenkamen. In Weißensee werden nun einmal dringend weitere Oberschulplätze benötigt. Und landeseigene Flächen für Schulbauten sind rar. Überlegt wird aber, dass die MEB in seiner Lage auf dem Schulgrundstück so gedreht wird, damit möglichst wenig von dem, was auf dem Schulhof ist, weg muss. Beim ersten Treffen konnte allerdings noch keine Lösung gefunden werden. Sowohl das Bezirksamt als auch die Schulgemeinschaft werden nun über einen Kompromiss nachdenken. Für den 20. April ist ein weiterer Runder Tisch geplant. Bis dahin soll auf dem Schulhof auch nichts passieren – das heißt, dass auch die Bäume vorerst stehen bleiben, heißt es aus dem Bezirksamt.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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