Der andere Blick: Fotografen zeigen Einkaufstempel fast menschenleer
Mit dem Thema beschäftigte sich Reiko Kammer bereits intensiv in seiner Diplomarbeit an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. In seiner Abschlussarbeit setzte er sich mit dem Center als "heimatlichem Sehnsuchtsort" auseinander.
Björn Gogalla, der an der FHTW Grafikdesign studierte, interessiert sich in seiner fotografischen Arbeit für Grenzerscheinungen an besonderen Orten und in besonderen Situationen. Die beiden Fotografen, merkten, dass sie eine ähnliche Bildsprache haben. So begannen sie ein gemeinsames Projekt.
"Die Einkaufs-Center sorgen in den Bezirken für eine Zentrierung. Hier konzentriert sich nicht nur der Konsum. Hier finden auch soziale Zusammenkünfte statt", erklärt Reiko Kammer. "Häufig gibt es an den Centern auch eine Bowlingbahn, ein Kino oder es finden Konzerte statt. Irgendwie sind die Center so etwas wie moderne große Marktplätze."
Auf ihren Fotografien wollten die beiden Künstler die Center aber nicht als belebte Marktplätze zeigen. Hier findet das Ereignis des Konsumierens gar nicht statt. So sind Bilder von einem Blumentopf vor einer grauen Marmorwand oder auch ein Lattenzaun mit einer Blumenwiese dahinter zu sehen. Ihre Fotos machten Kammer und Gogalla unter anderem im Gesundbrunnen-Center, im Linden-Center, im Boulevard Berlin und im A10-Center.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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