Geschenkte Worte
Die Weißenseerin Evelin Amft steuerte zu einer neuen Anthologie fünf Gedichte bei
Insgesamt 28 schreibende und bildende Künstler aus fünf Generationen arbeiteten an der neuen Anthologie „Wortgeschenke“ mit. Eine von ihnen ist Evelin Amft.
Einige Jahre lang machte sie bei der Weißenseer Schreibwerkstatt mit. Diese traf sich unter Anleitung der Schriftstellerin Cornelia Bera im Frei-Zeit-Haus. Zwar gibt es die Schreibwerkstatt nicht mehr, aber Evelin Amft dichtet weiter mit viel Leidenschaft. So schrieb sie in den vergangenen Jahren viele Gedichte, aber auch Geschichten über ihr bewegtes Leben. Letztere sind inzwischen unter dem Titel „Kommode voller Erinnerungen“ erschienen. Über diese Familienchronik kam Evelin Amft mit der Verlegerin Andrea Schröder in Kontakt. „Sie sagte, dass sie als nächstes einen Band mit Gedichten und Bildern herausgeben möchte“, so Amft. „Ich schickte ihr einige Gedichte von mir, und die fand sie so gut, dass ich jetzt mit fünf Gedichten im neuen Buch vertreten bin.“
Evelin Amft kam vor 78 Jahren in Berlin zur Welt. Seit 1961 wohnt sie in Weißensee. Sie arbeitete unter anderem in einem Uhren-Schmuck-Geschäft, später im Getränke-Kombinat und lange Zeit in der Konsumgenossenschaft. Nach 1990 war sie dann, bis zum Ausscheiden aus dem Berufsleben, bei einem Handelsunternehmen beschäftigt. Ihr Berufsleben lang hatte sie zwar nie etwas mit der Schriftstellerei zu tun, „aber mein Hobby war das schon immer“, sagt sie. „Für den Familienkreis habe ich zum Beispiel zu bestimmten Anlässen meist etwas geschrieben.“ So war es für sie auch ein folgerichtiger Schritt, in der Schreibwerkstatt Weißensee mitzumachen.
Seitdem widmet sich Evelin Amft auch voll und ganz dem Schreiben. In ihren Geschichten und Gedichten spürt man ihre Lebenserfahrung und dass das Leben mit der Autorin nicht immer sanft umging, auch wenn sie heute zufrieden und gelassen wirkt. Die fertiggestellte Familienchronik und die Gedichte in der Anthologie beflügeln sie zu weiteren literarischen Vorhaben. Ein nächstes Buch ist bereits geplant. „Ich fand eine alte Kladde von meinem Großvater aus dem Jahre 1908“ erzählt sie. „Der hatte seinerzeit Kurzgeschichten handschriftlich in Sütterlin-Schrift verfasst und an einen Verlag geschickt. Veröffentlicht wurden sie aber offenbare nicht“, meint Evelin Amft. Elf dieser Geschichten, die im Berliner Dialekt geschrieben sind, nahm sie sich vor und tritt in einen Dialog mit ihrem Großvater. „Das Manuskript ist bereits fertig. Es befindet sich im Lektorat“, so die Weißenseerin.
Doch zunächst hofft sie auf viel Resonanz auf die Anthologie „Wortgeschenke“. Eine Lesung aus diesem Buch mit einigen der Autoren ist für den 8. Dezember um 16 Uhr in der Galerie aNdereRSeitS in Bernau, Brauerstraße 9, geplant. Und für das Frühjahr steht bereits eine Lesung in der Stadtteilbibliothek Karow in der Achillesstraße 77 auf dem Programm.
Mehr zu „Wortgeschenke“ ist auf auf http://asurl.de/1446 zu erfahren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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