Mit Pelé im Stadion
Michael Jahn schrieb ein Buch über sein Leben als Sportjournalist

Der Weißenseer Michael Jahn schrieb jetzt seine kuriosesten und bemerkenswertesten Erlebnisse als Sportjournalist auf. | Foto: Bernd Wähner
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Er gilt als der Experte, wenn es um den Fußballverein Hertha BSC geht: Michael Jahn. Aber als Sportjournalist schrieb er auch über andere Sportarten. Und er kam in der Welt viel herum.

Was er dabei an Anekdoten erlebte, hat er nun mit 66 Jahren aufgeschrieben. „Allein in Las Vegas. Reisenotizen eines Sportjournalisten“ heißt sein Buch. Am 30. November um 19 Uhr stellt er es im Derag-Living-Hotel in der Parkstraße 87 vor. Der Eintritt ist frei. Und der Autor hat es nicht weit zum Veranstaltungsort. Er lebt seit vielen Jahren in der Wohnanlage gleich nebenan.

Für Michael Jahn ist dieses Buch etwas Besonderes. Er hat bereits seit 1999 sieben Bücher geschrieben. Alle erschienen im Verlag „Die Werkstatt“, und alle hatten was mit Hertha BSC zu tun. „Das letzte erschien im vergangenen Jahr zum 125. Jubiläum des Clubs“, sagt Jahn. Der Sportjournalist kennt den Erstligisten so gut wie kaum ein anderer. Immerhin berichtete er 24 Jahre lang für die Berliner Zeitung Woche für Woche von den Spielen, vom Training und vom Innenleben des Vereins. „In dieser Zeit habe ich über 500 Hertha-Spiele gesehen“, sagt er. Und auch heute als Ruheständler ist er dem Verein eng verbunden. Bei Spielen sitzt er immer noch im Stadion.

Doch Hertha war und ist nicht alles im Journalistenleben von Michael Jahn. Er kommt aus Thüringen. Seine persönliche Leidenschaft gilt neben Fußball dem Tischtennis. Hier war er sogar mal Spartakiade-Sieger im Bezirk Gera. Und als Freizeitfußballer war er Fan des FC Carl-Zeiss Jena. Schon als Kind war für ihn klar: Ich werde Sportjournalist. Mit 18 Jahren zog er nach Berlin. Später folgte das Journalistikstudium an der Universität Leipzig.

Nach dem Studium begann er im Sportressort der Berliner Zeitung. „Anfangs gab es keine Spezialisierung. Jeder musste über alles schreiben, was im Sport gerade anlag“, so Jahn. Im Laufe seiner 30-jährigen Tätigkeit reiste Michael Jahn zur Turnweltmeisterschaft 1991 sowie zur Fußball-WM 1994 in die USA. Er berichtete von den Olympischen Winterspielen in Albertville (1992) und Lillehammer (1994). Und er saß auch bei vier Fußballeuropameisterschaften im Stadion, zum Beispiel 1992 in Schweden oder 2004 in Portugal.

Am Rande dieser Sportereignisse, aber auch als Begleiter der Mannschaft von Hertha BSC erlebte Michael Jahn viel Kurioses und Überraschendes. So begleitete er zum Beispiel die DDR-Nationalmannschaft zu ihrem allerletzten WM-Qualifikationsspiel nach Wien, das sie 0:3 gegen Österreich verlor. Um ins Stadion zu kommen, musste sich Jahn allerdings als Pressefotograf akkreditieren lassen, „obwohl ich gar keine Ahnung vom Fotografieren habe“, sagt er. Nach dem Spiel wurden er und sein Kollege dann in die Wiener Eden-Bar eingeladen. Und dort lernte der Ost-Berliner zufällig den Nachtclubkönig von Wien kennen. Die ganze facettenreiche Geschichte hat er für sein Buch, in dem sich insgesamt 27 Anekdoten finden, aufgeschrieben.

Auf Seite 105 findet der Leser sogar ein Autogramm von Pelé. „Er ist das Idol meiner Kindheit“, sagt Michael Jahn. „Und er ist der einzige, von dem ich mir ein Autogramm geben ließ.“ Die Begegnung zwischen dem Weißenseer und der brasilianischen Fußballlegende fand 1995 in Nottingham statt. Im Fußball Umbro-Cup spielte Schweden gegen Japan. Aber Michael Jahn interessierte das nicht allzu sehr. Denn er bemerkte, dass einen Meter vor ihm das Idol seiner Jugend saß. „Ich zögerte eine Weile, ob ich ihn ansprechen soll“, erinnert sich der Sportjournalist. „Aber dann tippte ich ihm auf die Schulter und bat um ein Autogramm. Er kritzelte auf einen Zettel ‚Good luck, Pelé‘. Das Autogramm habe ich immer noch.“

Das neue Buch von Michael Jahr hat 152 Seiten und erscheint im arete Verlag. Es kostet 14 Euro und ist im Buchhandel erhältlich.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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