Fit für die Zukunft
BVG will Betriebshof an der Bernkasteler Straße vollständig modernisieren

Auf dem Weißenseer Betriebshof werden Straßenbahnen gereinigt und in Betriebspausen „geparkt“. | Foto: Bernd Wähner
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Die BVG plant, Anfang kommenden Jahrzehnts den Straßenbahnbetriebshof an der Bernkasteler Straße zu modernisieren.

Warum in diesen historischen Betriebshof investiert werden soll, erklärt der BVG-Straßenbahn-Bereichsleiter Rico Gast vor allem mit der stetig wachsenden Zahl an Fahrgästen. Deshalb hat die BVG neue, vor allem auch größere Wagen vom Typ Flexity Berlin bestellt. Die Wagen sind 40 Meter lang und bieten etwa 300 Fahrgästen Platz. Eingesetzt werden sollen diese Straßenbahnen vor allem auf der Linie M4, die vom Alexanderplatz über Weißensee nach Hohenschönhausen fährt. Auf dieser Linie sind nämlich bereits alle Haltestellen auf 62 Meter Länge ausgebaut. Eine der Voraussetzungen für den Einsatz der neuen Züge. Vorgesehen ist, dass sie ab 2022 eingesetzt werden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt muss der Weißenseer Betriebshof auf die neue Fahrzeuggeneration eingerichtet sein. Deshalb will ihn die BVG umbauen und modernisieren. „Das geht schneller, als einen Betriebshof völlig neu zu bauen“, sagt Rico Gast.

Eröffnet wurde der Betriebshof 1912. Zuvor hatte die Pferdebahn, die ab 1877 das wachsende Weißensee mit dem Alexanderplatz verband, einen Stützpunkt auf dem Dreieck zwischen der heutigen Rennbahn-, Park- und Großen Seestraße. Mit der Elektrifizierung wurde ein neuer Betriebshof notwendig. Deshalb zog man 1912 an die Bernkasteler Straße um. Auf knapp 20 000 Quadratmetern entstand seinerzeit der sogenannte Hof XXII, der später als „Betriebshof Wei“ abgekürzt wurde.

Mitte der 70er-Jahre fuhren von diesem Betriebshof die Tatra-Züge zu ihrem Einsatz. Dafür wurden Arbeitsgruben verändert und eine Elektronikwerkstatt eingerichtet. 1978 entstand außerdem ein neues Verwaltungsgebäude, in dem auch die Fahrschule der Straßenbahn für einige Zeit stationiert war.

In den zurückliegenden Jahren gab es dann immer wieder kleinere technische Veränderungen auf dem Betriebshof. Nun will die BVG 50 bis 70 Millionen Euro in die Hand nehmen, um ihn auf den neusten Stand zu bringen. „Wir werden hier nicht mehr Fahrzeuge als bisher, dafür aber längere stationieren.“ Damit das möglich wird, sind unter anderem die Einfahrten und die Waschanlage anzupassen. Auch die Wartung der neuen Bahnen soll auf diesem Hof stattfinden, und zwar effektiver als bisher. Und vor allem soll alles so umgebaut werden, dass weniger Lärm die Nachbarschaft vom Betriebshof belastet. „Wir wollen hier den modernsten Betriebshof für Straßenbahnen in Berlin entstehen lassen“, betont Bereichsleiter Gast gegenüber den Mitgliedern des Verkehrsausschusses der BVV bei der Vorstellung des Projekts.

Aber noch stehe die BVG am Anfang der Planungen. Es müssen zunächst Gutachten erstellt werden, mit denen unter anderem geprüft werden soll, ob sich das Vorhaben auch ohne Planfeststellungsverfahren umsetzen lasse. Klar ist, die BVG möchte kein Planfeststellungsverfahren durchlaufen. Denn dann würde das Projekt nicht umgesetzt werden können. Solch ein Verfahren würde viel zu lange dauern. Aber die Entscheidung für die Modernisierung des Betriebshofes müsste bereits im kommenden Jahr fallen. Wenn alles glatt gehen sollte, rechnet Rico Gast mit einer Fertigstellung des modernisierten Betriebshofes Ende 2022, Anfang 2023.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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