Olympiastadion: Umbau als Option
Westend. Ein neues Stadion neben dem alten? Oder gar ein Umzug vor die Tore der Stadt? Bei der Suche nach einer künftigen Heimat ließ Hertha BSC das Olympiastadion außen vor. Jetzt aber bringt der Senat einen Umbau der historischen Arena ins Spiel. Damit setzt man voll auf Fußball – und ignoriert den Denkmalschutz.
Das wohl bekannteste Sportdenkmal Deutschlands hatte einmal eine andere Bestimmung als die Kulisse zu sein für Fußball-Wettkämpfe eines einzelnen Clubs. 1936 für die Olympischen Spiele erbaut, blieb das Olympiastadion mit seinen 70 000 Rängen für die Erfordernisse des Bundesliga-Alltags zu groß. „Steil, nah, laut“ – so möchte Erstligist Hertha BSC seine Arena haben. Und so nahm man Planungen auf für eine kompakte Neubauarena im Olympiapark oder alternativ im Brandenburgpark Ludwigsfelde. Und das Olympiastadion mit seinen riesigen Tribünen? Zu flach, zu fern, zu schal.
Neue Entwicklung
Doch nun: eine neue Entwicklung. In einem gemeinsamen Schreiben bringen der Senat und Hertha BSC eine unverhoffte Lieblingslösung zu Papier: den Umbau des Olympiastadions. Man kommt gemeinsam zu dem Schluss, dass es „auch als Fußballarena eine einzigartige spektakuläre Spielstätte sein kann. Ein modernes Stadion mit neuen, steileren Tribünen, nah an den Spielfeldrand gezogen für ein emotionales Spielerlebnis.“
Dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) geht es darum, „das Spielerlebnis für alle Berliner noch unmittelbarer und packender zu machen“.
Umsetzbarkeit prüfen
Und Werner Gegenbauer, Präsident von Hertha BSC, sieht „eine sehr ernstzunehmende Alternative für den Standort der neuen Hertha Fußballarena, deren Umsetzbarkeit wir nun gemeinsam mit dem Senat eingehend prüfen möchten“.
Durch einen Umbau bekäme man sozusagen eine neues Stadion im alten. Eine Fußballarena in der monumentalen Ummantelung. Ob der Denkmalschutz das zulässt? Landessportbund-Chef Klaus Böger würde eine Anpassung an die heutige Zeit jedenfalls als „vernünftige Lösung“ begrüßen. Internationale Leichtathletik-Events wie das Turnier ISTAF könnten laut Böger Berlin trotzdem erhalten bleiben. Zum Beispiel in einem erweiterten Jahn-Sportpark in Prenzlauer Berg. tsc
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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