Geschichten vom Pausenhof und vom Spickzettel
Cornelsen-Verlagsgruppe feiert 75-jähriges Jubiläum

Franz und Hildegard Cornelsen arbeiteten 1948 an „Peter Pim and Billy Ball“ – das erste Englischbuch für Volksschulen.  | Foto: Cornelsen
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  • Franz und Hildegard Cornelsen arbeiteten 1948 an „Peter Pim and Billy Ball“ – das erste Englischbuch für Volksschulen.
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Mit einem besonderen Englischbuch fing alles an. Vor 75 Jahren startete Verlagsgründer Franz Cornelsen durch und entwarf mit seiner Frau „Peter Pim and Billy Ball“. Das Lehrbuch wurde schon bald zum Standardwerk an Schulen. Seitdem ist viel passiert. Aus dem Kleinstverlag ist eine Verlagsgruppe geworden, die das Lernen in der Schule, zu Hause und im Beruf unterstützt.

Betritt man heute das Archiv des Verlags in der Mecklenburgischen Straße, begibt man sich auf eine Reise durch Technikgeschichte und Schulentwicklung: Schallplatten neben Tonbändern, Dias neben Disketten, Experimentierkoffer neben Virtual Reality-Brillen. Es hat sich viel verändert und die technischen Möglichkeiten sind gestiegen. Das Ziel ist aber dasselbe geblieben: die Menschen dabei zu unterstützen, um weiterzukommen und zu wachsen.

Beitrag zur internationalen Verständigung

Als Franz Cornelsen die Lizenz der Alliierten erhielt, einen Verlag zu gründen, wollte er mit seiner Frau Hildegard Cornelsen-Friedrichs mit Englischbüchern einen Beitrag zur internationalen Verständigung leisten und Grenzen überwinden. In ihrer Wohnung entwarfen sie „Peter Pim and Billy Ball“, ein neuartiges Englischbuch für Volksschulen. Im Berlin der Nachkriegszeit hat das junge Unternehmen zunächst mit fehlender Infrastruktur und Rohstoffmangel zu kämpfen. Papier und Heizmaterialien waren knapp, die Verkehrswege zerstört. Und dennoch war das Interesse groß. Die Menschen wollten endlich wieder anknüpfen an die Welt und Sprachen lernen, um sich international austauschen zu können. „Peter Pim and Billy Ball“ wurde schnell zum Standardwerk an Schulen. Es folgen Sprachaufnahmen auf Vinyl und Tonband, Bilder auf Dia und VHS.

Vom Schulbuch zum
hybriden Bildungsmedium

Über sieben Jahrzehnte Erfahrung treiben den Traditionsverlag an, weiter neue Wege zu gehen. Aus dem Schulbuch ist ein hybrides Bildungsmedium geworden und aus dem Kleinstverlag eine Verlagsgruppe, die heute digitale Formate entwickelt, um Austausch und Zusammenarbeit zu stärken und abstraktes Wissen anschaulich zu machen. Lehrkräfte werden dabei unterstützt, den Wissensstand einzelner Schüler zu ermitteln und ihnen individuell Aufgaben zuzuteilen. Vor allem Homeschooling, Distanzunterricht und Lockdown haben die Bereitschaft erhöht, digitale Werkzeuge, Methoden, Plattformen und Inhalte zu nutzen. Die Nachfrage ist im vergangenen Jahr sprunghaft gestiegen. Für den Verlag ein Anlass, mit neuen Möglichkeiten die Bildungslandschaft weiterzuentwickeln.

Wettbewerb prämiert Geschichten

Im Jubiläumsjahr hat sich die Verlagsgruppe Einiges einfallen lassen und feiert das „75ste“ mit Gewinnspielen und Mitmachaktionen. Unter anderem haben sechs Menschen in einer „Entfaltungsgeschichte“ erzählt, wer in ihrem Leben entscheidende Weichen gestellt hat und dabei geholfen hat, die eigenen Potenziale zu erkennen und zu nutzen. Ein Wettbewerb prämiert weitere Geschichten über prägenden Begegnungen. Die persönlichen Geschichten können bis zum 31. August 2021 in Form von Text, Bild, Video oder Audio eingeschickt werden. Hauptgewinn sind drei individuelle Weiterbildungen.

Schulstreiche von damals bis heute

Auf der Website www.cornelsen.de/75-jahre/ wird die 75-jährige Geschichte in einer animierten Chronik ausführlich dargestellt. Zum Schmunzeln und in Erinnerungen schwelgen laden außerdem kleine Videoclips ein. Gezeigt werden Schulstreiche von damals bis heute, Szenen aus den großen Pausen und auch in Sachen „Spicken“ geht es auf eine humorvolle Reise durch die Jahrzehnte. Der digitale Ausflug in die Geschichte des Verlages mit besonderen Rückblicken lohnt sich.

Franz und Hildegard Cornelsen arbeiteten 1948 an „Peter Pim and Billy Ball“ – das erste Englischbuch für Volksschulen.  | Foto: Cornelsen
Der Verlag wächst zur Verlagsgruppe: 2006 erhält die Firmenzentrale ein zweites Verlagsgebäude an der Mecklenburgischen Straße.  | Foto: Cornelsen/Michael Miethe
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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