Digitale Mitsprache wird möglich
Botschaften junger Leute an Kinder- und Jugendhilfeausschuss geplant

Die Beteiligung und Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen im Bezirk bei Entscheidungen, bei denen es um ihre Interessen geht, wird groß geschrieben.

In der Pandemie konnten allerdings Präsenz-Beteiligungsformate kaum beziehungsweise gar nicht genutzt werden. Hinzu kommt, dass sich Kindern und Jugendliche heutzutage gern digital zu Anliegen äußern, die sie betreffen. Deshalb wurde eine Konzeption „Digitale Kinder- und Jugendbeteiligung in Lichtenberg“ entwickelt, informiert Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke). Sie wurde von der Leitstelle für Kinder- und Jugendbeteiligung im Bezirksamt in Kooperation mit dem Träger SPIK e.V. erarbeitet. Ziel sei es, durch digitale Beteiligungsmöglichkeiten gesellschaftliche und politische Teilhabe noch stärker zu fördern.

Vor der Erarbeitung der Konzeption wurden Kinder und Jugendliche sowie Fachkräften der Jugendhilfe zu Interessen, Bedürfnissen und Ausgangslagen befragt. Die dabei geäußerten Ideen und Anregungen bilden die Basis für die Entscheidungen zur Auswahl der Themen, an denen sie künftig digital beteiligt werden sowie zur Auswahl von Endgeräten, Online-Plattformen und Netzwerken, die genutzt werden sollen.

„Die Pandemie hat uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig eine digitale Infrastruktur für die Kinder- und Jugendbeteiligung ist“, erklärt der Bürgermeister. Sie ersetze zwar nicht die persönliche Arbeit, aber sie ist eine wichtige Säule, um alle mit ins Boot zu holen, die sich anders nicht beteiligen können oder wollen. Lichtenbergs Beauftragte für Kinder- und Jugendbeteiligung, Manuela Elsaßer ergänzt: „Es gehört zu unserem demokratischen Selbstverständnis, Kinder und Jugendliche angemessen zu beteiligen. Dies wird in Zukunft auch online möglich sein.“

Jetzt, da die Konzeption vorliegt, ist geplant, ein digitales Tool für die Beteiligung zu entwickeln. Außerdem sollen Kinder- und Jugendeinrichtungen im Bezirk insgesamt 40 digitale Endgeräte erhalten. An denen werden Fachkräfte so eingewiesen, dass sie die Geräte jungen Nutzern bei laufenden Beteiligungsprozessen zur Verfügung stellen können. Weiterhin soll der Kinder- und Jugendhilfeausschuss der BVV regelmäßig digitale Botschaften junger Menschen aus Einrichtungen erhalten, in denen sie Interessen und Anliegen vortragen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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