Trotz Pandemie viel bewegt
Bürgermeister dankt allen, die engagiert mitgearbeitet haben

Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke). | Foto: Bernd Wähner
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Über das herausfordernde Jahr und einen Ausblick auf 2021 unterhielt sich Berliner-Woche-Reporter Bernd Wähner mit Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke).

Was sind aus Ihrer Sicht im Bezirk die größten Herausforderungen in der Zeit der Pandemie?

Michael Grunst: Die größte Herausforderung war und ist das Management der Krise. Wir müssen dafür sorgen, dass das Gemeinwesen weiter funktioniert und die Menschen geschützt werden. Nach acht Monaten Pandemie müssen wir täglich schauen, dass die Lage so bleibt, dass die Gesundheitsämter mit der Nachverfolgung von Kontakten nachkommen. Corona hat uns auch klar aufzeigt, wo unsere Schwächen sind, in der Gesellschaft, aber vor allem im Gesundheitswesen und in der Verwaltung. Ich denke an die jahrzehntelange Vernachlässigung des öffentlichen Gesundheitsdiensts. Dabei ist das der Fels in solch einer Krise.

Wem gilt ein besonderer Dank des Lichtenberger Bürgermeisters?

Michael Grunst: Den Mitarbeitenden im Gesundheitswesen auf jeden Fall. Ob in Krankenhäusern, die niedergelassenen Ärzte oder die Mitarbeitenden im Gesundheitsamt: Sie alle haben sich ausgepowert und hoffen nun, dass der angekündigte Impfstoff seine Wirkung entfaltet.

Ich danke auch den vielen anderen, die auf vielfältige Weise besonders aktiv waren, den Ehrenamtlichen, die andere Menschen unterstützen, die einkaufen gingen oder bei Nachbarn nachfragten, wie es ihnen geht. Natürlich danke ich auch den Mitarbeitern der Ordnungsämter, der Polizei und der Feuerwehr, die wahrlich keinen einfachen Job hatten. Und ich danke den Kulturschaffenden, die unter der Pandemie besonders litten, aber auch besonders kreativ waren, beispielsweise Balkonkonzerte oder Open-Air-Veranstaltungen anboten.

Trotz Pandemie hat sich 2020 vieles im Bezirk nach vorn bewegt. Welches sind aus ihrer Sicht die drei wichtigsten Ergebnisse?

Michael Grunst: Ein Schwerpunkt ist der Wohnungsbau. Wir versuchten trotz Pandemie nicht beim Thema Planungen und Genehmigungen zurückzufahren. Das lief weiter wie zuvor. Zum Jahresende werden wir etwa 3000 neu gebaute Wohnungen und etwa ebenso viele genehmigte in diesem Jahr haben. Das zweite wichtige Thema ist die Schaffung der Infrastruktur. So gab es beim Ausbau von Kitaplätzen noch mal einen neuen Drive. Ein ganzes Stück vorangekommen sind wir außerdem mit der Schulbauoffensive. Wir investierten auch in Sportfreiflächen, Turnhallen und Funktionsgebäude. Bewährt hat sich, dass die zuständigen Amtsleitungen für Schule und Sport sowie Facility Management im März trotz Lockdown entschieden: Wir machen weiter. Es gab und gibt zwar einige Verzögerungen, weil es Lieferengpässe gab oder sich ganze Baustellen in Quarantäne begeben mussten. Aber alles in allem sind wir gut vorangekommen.

Mit Blick auf 2021: Bei welchen Themen erhoffen Sie sich Fortschritte?

Michael Grunst: Wir werden den städtebaulichen Wettbewerb für das Zentrum von Hohenschönhausen beginnen. Da sind wir ja gerade in der letzten Phase der Bürgerbeteiligung für das Leitbild. 2021 werden wir uns sehr viel über sozialen Zusammenhalt und Armut unterhalten. Jedes dritte Kind im Bezirk lebt von Transferleistungen, in manchen Wohngebieten sogar jedes zweite. Deshalb werden wir unsere Planungen für eine Kinderarmutskonferenz im Mai fortsetzen. Und bereits im März werden wir einen Kinderarmutsbericht herausgeben und Maßnahmen ableiten. Ein weiteres großes Thema 2021 sind die Instandsetzung von Fußwegen sowie der Ausbau der Fahrradinfrastruktur. Deshalb haben wir unseren Tiefbaubereich verstärkt und es steht viel Geld dafür zur Verfügung, das wir auch nutzen wollen.

Ich hoffe auch, dass wir viele Feiern nachholen können, wie zum Beispiel 125+1 Jahre Karlshorst. Oder auch die für dieses Jahr geplanten Feierlichkeiten zum 8. Mai. Da hatte das Sinfonieorchester der Musikschule Teile der Leningrader Symphonie von Schostakowitsch einstudiert, die zum 75. Jahrestag der Befreiung im Theater an der Parkaue aufgeführt werden sollte.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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