Engagiert für die Interessen der Älteren

Gunar Klapp ist Vorsitzender der Seniorenvertretung im Bezirk

Kann die „Woche der älteren Menschen“ in diesem Jahr stattfinden? Diese Frage treibt den Vorsitzenden der Seniorenvertretung Lichtenberg, Gunar Klapp, um.

Seniorenvertretung und Sozialamt verständigten sich im Januar dazu, dass sie vom 5. bis 11. Oktober stattfinden soll. Geplant sind Musik- und Tanzveranstaltungen, Lesungen, Ausstellungen, Kreativangebote und mehr. Im Januar ahnte allerdings noch niemand, dass es die Corona-Pandemie geben würde.

Neben der „Woche der älteren Menschen“, gehört die Seniorenuniversität Lichtenberg zu den besonderen Veranstaltungsreihen, die der Bezirk anbietet. In diesem Jahr sollte sie zum zehnten Mal stattfinde. Geplant waren von März bis Juni zehn Vorlesungen zu unterschiedlichen Themen. Dafür konnten renommierte Dozenten aus Hochschulen des Bezirks und weiteren Einrichtungen gewonnen werden.

„An der Seniorenuniversität schätzen die Teilnehmer vor allem, dass die Vorlesungen in ihrem Kiez stattfinden. Sie müssen nicht durch ganz Berlin fahren“, sagt Gunar Klapp. „Außerdem begeistert stets die Themenvielfalt. Doch leider konnte wegen Corona in diesem Jahr keine der geplanten Veranstaltungen stattfinden.“ Deshalb hofft der Vorsitzende der Lichtenberger Seniorenvertretung, dass zumindest die „Woche der älteren Menschen“, wenn auch sicher modifiziert, stattfinden kann.

Gunur Klapp wurde vor fünf Jahren auf die Seniorenvertretung im Bezirk aufmerksam. „Ich nahm an einer Veranstaltung im Kulturhaus Karlshorst teil. Da bekam ich erst mit, dass es in Lichtenberg eine Seniorenvertretung gibt. Mein Interesse war geweckt und ich begann als Gast an den Sitzungen teilzunehmen“, berichtet der 68-Jährige. Der pensionierte sah, wie sich dieses überparteiliche Gremium für Interessen von Senioren im Bezirk engagiert. 2017 stellte er sich zur Wahl, wurde Mitglied und 2018 Vorsitzender der Seniorenvertretung.

Derzeit gehören 15 Lichtenberger dem Gremium an. „Wir beraten das Bezirksamt und die BVV zu seniorenpolitischen Themen“, fasst Gunar Klapp eine der wichtigsten Aufgaben zusammen. Schwerpunktthemen sind der Sozialbereich und die Mobilität. „Im Sozialbereich geht es vor allem um die Teilhaben am gesellschaftlichen Leben. Ohne soziale Kontakte droht Vereinsamung. Deshalb engagieren wir uns dafür, dass es für Senioren und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen Angebote gibt, die sie sich auch finanziell leisten können.“ Mit acht Seniorenbegegnungsstätten sei Lichtenberg im Vergleich zu anderen Bezirken gut aufgestellt, meint Klapp.

Ebenso wichtig ist das Thema Mobilität. Nur wenn sich alle Senioren kostengünstig und barrierefrei mit dem Personennahverkehr bewegen können, haben sie auch die Möglichkeit, Angebot wahrzunehmen und soziale Kontakte zu pflegen. Deshalb setzt sich die Seniorenvertretung zum Beispiel dafür ein, dass Einrichtungen und Verkehrsmittel auch im Rollstuhl zu nutzen sind oder dass Aufzüge auch wirklich funktionieren. Um diese Themen im Blick zu behalten, nehmen Mitglieder der Seniorenvertretung an Sitzungen von BVV-Ausschüssen teil. Und einmal im Jahr erstattet der Vorsitzende in einer BVV-Sitzung Bericht über die Arbeit. „Weil das wegen der Corona-Auflagen nicht möglich war, habe ich ihn schriftlich übergeben“, berichtet Gunar Klapp.

Wegen der Beschränkungen konnte die Seniorenvertretung auch einer ihrer wichtigsten Aufgaben nicht wie gewohnt nachkommen: dem Angebot regelmäßiger Vor-Ort-Sprechstunden. „Aber wir waren und sind natürlich telefonisch und per E-Mail zu erreichen“, sagt der Vorsitzende.

Inzwischen gibt es auch wieder erste Treffen. So kam kürzlich das Team von „Bunt statt Grau“, dem Lichtenberger Newsletter für Senioreninnen und Senioren zusammen. Dieser erscheint zweimal im Jahr in gedruckter Form. „Wir planen für August eine Sonderausgabe“, verrät Gunar Klapp.

Zu erreichen ist die Seniorenvertretung derzeit unter ¿0171/830 02 15 und ¿0160/110 63 40 sowie per E-Mail an mailto@sv-lichtenberg.de.