Durchatmen in der Pflege
Kontaktstelle berät Angehörige zu Entlastungsangeboten

Sie stehen Pflegenden Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite: Stefanie Richter und Ines Drost. | Foto:  Bernd Wähner
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Wer den Ehepartner oder auch ein schwerbehindertes Kind zu pflegen hat, für den ist das ein Fulltimejob. Unterstützungsangebote gibt es über die „Kontaktstelle PflegeEngagement“.

Zu einem pflegenden Angehörigen zu werden: In diese Situation kann fast jeder von einen Tag auf den anderen kommen. Das Leben ist dann vollkommen neu zu organisieren. Die Auseinandersetzung mit der neuen Situation und die Ungewissheit für die nahe Zukunft belasten sehr. Aber wo und mit wem kann man über die Krankheit und die eigene seelische Belastung sprechen?

Eine Angehörigengruppe kann der geeignete Treffpunkt sein. Und solche Gruppen finden Ratsuchende unter dem Dach der Kontaktstelle PflegeEngagement, deren Träger der Verein Kiezspinne FAS – Nachbarschaftlicher Interessenverbund ist. In den Gruppen, von denen es sieben im Bezirk gibt, geht es um den Austausch zwischen Menschen in ähnlichen Lebenssituationen, berichtet Ines Drost, die gemeinsam mit Stefanie Richter Ansprechpartnerin ist. Selbstverständlich bleibt alles Gesagte in der Gruppe.

Die Kontaktstelle PflegeEngagement wurde 2010 in Lichtenberg sowie in weiteren Bezirken eingerichtet, um pflegende Angehörige zu unterstützen. „Der erste Kontakt ist in der Regel ein Entlastungsgespräch“, berichtet Stefanie Richter. Dabei wird geprüft, welche Unterstützungsangebote Pflegende beantragen können oder wie ihnen anderweitig geholfen werden könnte. Eine Möglichkeit ist, dass Ehrenamtliche regelmäßig die Pflegenden besuchen, sich mit ihnen unterhalten, spazieren gehen oder auch etwas spielen. Von diesen „Zeitschenkern“, wie sie Stefanie Richter bezeichnet, gibt es derzeit 31. Sie leiten auch Gesprächsgruppen. "Unsere älteste Ehrenamtliche ist bereits selbst 80 Jahre alt. Sie betreut zurzeit einen Herren, der über 90 Jahre alt ist“, berichtet Stefanie Richter. Man kann also bis ins fortgeschrittene Alter als „Zeitschenker“ aktiv sein. Und weitere sind stets willkommen.

Neben den Gesprächsgruppen treffen sich unter dem Dach der Kontaktstelle auch Aktiv-Gruppen, wie Spaziergangs- und Freizeitgruppen, und es gibt Entspannungs- und Fitnessangebote sowie ein Elterncafé für Eltern von erwachsenen Kindern mit Behinderung. Weiterhin organisiert das Team Informationsveranstaltungen und Vorträge zu pflegerelevanten Themen, aber auch zu Achtsamkeit und Selbstfürsorge.

Zu den besonderen Veranstaltungen, die die Kontaktstelle PflegeEngagement in ihrer Eigenschaft als Akteur der „Demenzfreundlichen Kommune Lichtenberg“ mit organisiert, gehört ein „Wohlfühltag“. Er findet am 30. April von 14 bis 18 Uhr im Haus der Generationen, Paul-Junius-Straße 64a, statt. Pflegende Angehörige können sich dafür bis zum 22. April unter Telefon 28 47 23 95 oder kpe@kiezspinne.de anmelden.

Eine Informationsveranstaltung findet am 5. Mai von 17.30 bis 19 Uhr in der Anton-Saefkow-Bibliothek am Anton-Saefkow-Platz 14 statt. Zum Thema „Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. Vorbereitet sein – Vorsorge treffen“ spricht die Palliativ Care Beraterin Susanne Rehberg. Anmeldung unter Telefon 902 96 37 73. Weitere Informationen zur Kontaktstelle PflegeEngagement, Schulze-Boysen-Straße 37, gibt es unter Telefon 28 47 23 95, kpe@kiezspinne.de sowie auf www.kiezspinne.de/pflegeengagement. Sprechzeiten sind Dienstag von 13 bis 15 Uhr, Donnerstag von 10 bis 12 Uhr sowie nach Vereinbarung.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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