Rechter Terror
Teilerfolg gegen Neonazis
Ferat Kocak (Linken-Politiker) und Heinz Ostermann (Buchhandlung Leporello) sind Betroffen von Rechtem Terror in Berlin-Neukölln. Beide stehen unter Polizeischutz, weil sie sich in der Öffentlichkeit gegen Nazis engagieren. Alleine sind sie nicht. Viele weitere Betroffene Neuköllner*innen der Anschlagserien, die bis heute nicht aufgeklärt sind, stehen unter Polizeischutz vereint hinter ihnen. Zusammen fordern sie, dass die Anschlagserien durch einen Untersuchungsausschuss endlich aufgeklärt werden. Die Polizei konnte kurz vor Weihnachten 2020 einen halben Fahndungserfolg vermelden. Die tatverdächtigen Neonazis Sebastian T. und Tilo P. sind verhaftet. Doch schnell kam die Ernüchterung. Am Nachmittag der Festnahme (23. Dezember 2020) verschonte der Haftrichter Tilo P. vom Vollzug der Untersuchungshaft. Sebastian T. musste hinter Gitter, weil die Generalstaatsanwaltschaft Beschwerde gegen die Haftverschonung einlegte. Der Haftrichter meinte bei beiden Neonazis, es liege dringender Tatverdacht vor, doch die Fluchtgefahr könnte vermindert werden als U-Haft. Die Angst nach einem Racheakt ist seitdem 23. Dezember 2020 groß. Ferat Kocak (Linken-Politiker) fragt sich erneut wer ihn schützt nach all den Pannen in der Vergangenheit. Die Forderung nach einem Untersuchungsausschuss bleibt bestehen. Alle Betroffenen vermuten, dass es in den Behörden Sicherheitslücken und rechte Netzwerke gibt, die die Aufklärung behindert. Zusammen lassen sich jetzt alle überraschen zur Aufklärung. Denn wenn jetzt doch noch etwas effektives geschieht, dann ist das der Erfolg der jahrelangen mühsamen Arbeit von allen Betroffenen, Initiativen und Journalisten.“ Die Kommentare zum Onlineartikel geben die Sicht der Leser*innen wieder, nicht die des Kiez-Entdeckers.
Autor:Sebastian Herges aus Bezirk Neukölln |
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