Ladeninhaber gezielt ansprechen
"Aktion Noteingang" wird wiederbelebt

Nach einem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) vor einem Jahr unterstützt das Bezirksamt die „Aktion Noteingang“.

Die Aktion gab es um das Jahr 2000 schon einmal im Bezirk. Initiiert wurde sie 1998 zunächst in Bernau von Jugendlichen. Wenig später wurde sie unter anderem mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet. Zur Jahrtausendwende wurde die „Aktion Noteingang“ dann von verschiedenen Städten und Bundesländern übernommen. Einrichtungen waren aufgerufen, Aufkleber an Türen oder Fenster zu kleben, wenn sie von Gewalt bedrohten Hilfebedürftigen Schutz anbieten. Auch im Bezirk Pankow klebten seinerzeit zum Beispiel Gastwirte und Jugendeinrichtungen entsprechende Aufkleber an ihre Türen. Abgebildet war auf dem Aufkleber das bekannte Notausgangszeichen, das zu einem Noteingangssymbol umfunktioniert wurde. In mehreren Sprachen stand dazu der Satz „Wir bieten Schutz vor rassistischen Übergriffen.“

In ganz Berlin fand man an vielen öffentlichen Einrichtungen, Cafés und Restaurants, sogar an öffentlichen Verkehrsmitteln der BVG die Aufkleber der „Aktion Noteingang“. Doch im Laufe der Jahre geriet diese Aktion aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit.

Zahl von Übergriffen nimmt wieder zu

Inzwischen nimmt die Zahl fremdenfeindlicher und homophober Übergriffe in Berlin, so auch im Bezirk Pankow, wieder zu. Deshalb regten die Fraktionen von CDU und Bündnis 90/ Die Grünen in der BVV mit einem Antrag das Bezirksamt an, diese Aktion im Bezirk erneut zu unterstützen. Diesem Antrag folgten die Verordneten vor einem Jahr mit großer Mehrheit.

In Pankow kümmert sich inzwischen der freie Träger JUP um die Gewinnung und Beratung von Einrichtungen für die „Aktion Noteingang“, informiert das Bezirksamt. Unter anderem konnten die Standorte der Volkshochschule als neue Orte gewonnen werden. Außerdem sollen nun gezielt Ladeninhaber angesprochen werden, um sie für diese Aktion zu gewinnen. Weitere Aktivitäten sind in Vorbereitung. Diese werden durch das Büro der Integrationsbeauftragten begleitet, heißt es aus dem Bezirksamt.

Weitere Informationen gibt es unter www.facebook.com/noteingang.pankow/.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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