Kinderschutz hat Priorität
Stadträtin Rona Tietje will die Arbeit des Jugendamtes weiter verbessern

Das Bezirksamt will die Arbeit für den Kinder- und Jugendschutz verbessern. Dazu wurden mehrere Maßnahmen beschlossen.

Wie Jugendstadträtin Rona Tietje (SPD) mitteilte, soll die Arbeit im Regionalen Sozialpädagogischen Dienst in Pankow verändert werden. Die Regionen sind zu groß, die Mitarbeiter müssen sich um viel zu viele Familien gleichzeitig kümmern und auch die Zahl der Mitarbeiter reicht nicht aus. In den vergangenen zwei Jahren wurden im Bezirk zwar 18 neue Mitarbeiter im Jugendamt eingestellt, aber sie hatten viel zu wenig Zeit, sich auf ihre Tätigkeit vorzubereiten. Bis jetzt arbeitet der Kinder- und Jugendschutz in drei Regionen. Das soll im kommenden Jahr verändert werden. Der Bezirk wird dann in vier Regionen aufgeteilt.

Damit soll die Arbeitssituation in den Regionalen Sozialpädagogischen Diensten verbessert werden. Das Bezirksamt hat die Hinweise sehr ernst genommen, dass die Mitarbeiter überlastet sind. In Zukunft soll ein Mitarbeiter nur noch 65 Familien betreuen. Die Arbeit des Jugendamtes habe eine sehr hohe Priorität, betont die Stadträtin. Seine Arbeit werde leider in der öffentlichen Wahrnehmung zu wenig geschätzt. „Akute Kinderschutzfälle haben in der Bearbeitung oberste Priorität. Um hier unverzüglich handeln zu können, werden andere Aufgaben gegebenenfalls zurückgestellt.“

Als nächstes Ziel nennt Tietje, dass im Juli 2019 eine vierte Region eröffnet werden soll. Damit will das Bezirksamt auch auf die steigende Bevölkerungszahl reagieren. Mit dem Aufbau der neuen Region wird auch weiter neues Personal eingestellt. Im Juli wurde in Pankow der neue Fachdienst Fachcontrolling/Koordination Hilfen zur Erziehung eingerichtet. Dieser soll unter anderem die Zusammenarbeit der Regionen verbessern. Die Stadträtin spricht sich außerdem dafür aus, freie Stellen schneller neu zu besetzen. Sie strebt auch eine bessere Zusammenarbeit mit Hochschulen an. Das Jugendamt will die studentische Einsatzkräfte besser fördern, um so neue Mitarbeiter zu gewinnen.

Und auch die Gesundheit ihrer Mitarbeiter liegt Tietje am Herzen. Denn durch die vielen Krankheitsfälle wächst die Belastung der verbleibenden Mitarbeiter, die immer mehr Familien betreuen müssen. Zudem fordert die Stadträtin vom Senat, das Einstiegsgehalt für Sozialarbeiter im Jugendamt zu erhöhen.

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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