Hickhack um den Mietendeckel
Stadtrat Arne Herz wehrt sich gegen Vorwürfe der Linksfraktion

Der Mietendeckel ist in Kraft und nach seinen Kriterien bezahlen die Bestandsmieter des Bezirks offenbar im Schnitt 28 Prozent zu viel Miete. Das Bezirksamt bliebe untätig, moniert die Linke-Fraktion in der BVV. Ein Vorwurf, gegen den sich der zuständige Stadtrat Arne Herz (CDU) wehrt.

Im Gegensatz zu Friedrichshain-Kreuzberg, Treptow-Köpenick und Lichtenberg seien in Charlottenburg-Wilmersdorf noch keine Ausschreibungen für die 4,5 Vollzeitstellen erfolgt, die der Senat dem Bezirk für die Umsetzung des Gesetzes zugesichert hat, heißt es in einer Pressemitteilung der Linken. Es sei bekannt, dass Ausschreibungsverfahren lange dauern würden. Warum nicht rechtzeitig damit begonnen wurde, sei nicht nachvollziehbar. Außerdem leite der Senat den Bezirken 100.000 Euro für 30 Wochenstunden kostenfreie Mieterberatung weiter, trotzdem würden aktuell nur 20 Stunden angeboten. „Stadtrat Herz blockiert ein politisch unliebsames Gesetz. Das Bezirksamt bleibt eine wohnungspolitische Nullnummer. Gemeinsam mit den Mieterinitiativen werden wir alles daran setzen, damit sich das ändert und die Umsetzung des Mietendeckels zum Schwerpunkt unserer Arbeit machen. Ebenso wie die Umsetzung des Zweckentfremdungsverbots und die Einführung von weiteren Milieuschutzgebieten“, poltert der Linke Fraktionsvorsitzende Niklas Schenker in der Mitteilung.

Vorwürfe, die den Leiter des Ordnungsamtes verärgern, weil sie seiner Ansicht nach „wider besseren Wissens erfolgten“. Am Vortag der Veröffentlichung der Pressemitteilung habe er im Ausschuss dargestellt, dass parallel zum Gesetzgebungsverfahren die Ausschreibung vorbereitet worden seien. „Da bis kurz vor dem Beschluss permanent die Zuständigkeiten der Bearbeitung des Mietendeckels zwischen Senat und Bezirken gewechselt hat, war es notwendig, mit der Veröffentlichung der Ausschreibung bis zum 28. Februar zu warten“, sagte Herz. „Tatsächlich war sie sogar schon am Donnerstag online. Wir waren damit einer der ersten Bezirke und insofern ist die Behauptung falsch.“ Die Mieterberatung werde übrigens gerade aufgestockt, obwohl die Nachfrage mäßig sei. „Die Vorwürfe scheinen mir davon geleitet zu sein, die handwerklich ruckelige Arbeit von Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher während des Gesetzgebungsverfahren zu übertünchen“, so Herz. Wer Mieter schützen wolle, dürfe keine politischen Spielchen auf ihrem Rücken austragen.

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 264× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 92× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.