Transdisziplinäres Wissenszentrum
Im "bauhaus reuse" auf dem Ernst-Reuter-Platz verschmelzen Forschung und Fachpraxis

Das Glaspavillon "bauhaus reuse" soll durch den Austausch von Wissenschaft, Fachpraxis und der Stadtgesellschaft Keimzelle für innovative, Ideen zur Stadtentwicklung sein.  | Foto: zukunftsgeraeusche GbR
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  • Das Glaspavillon "bauhaus reuse" soll durch den Austausch von Wissenschaft, Fachpraxis und der Stadtgesellschaft Keimzelle für innovative, Ideen zur Stadtentwicklung sein.
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„bauhaus reuse“ heißt das neue Zentrum für den lebendigen Austausch zwischen Forschung, akademischer Bildung, fachpraktischer Ausbildung und der Stadtgesellschaft auf der Mittelinsel des Ernst-Reuter-Platzes. "Transdisziplinarität" heißt das Stichwort und jeder soll davon profitieren können.

Der Glaspavillon ist ein Bausatz, bestehend aus 43 Fassaden-Elementen und Türen, die aus der großen Nachkriegssanierung des Dessauer Bauhauses zum 50. Jubiläum von 1976 stammen. Der Ernst-Reuter-Platz galt als Vorzeigeprojekt der Nachkriegszeit, ein Gartendenkmal der Moderne, mit U-Bahn-Anschluss, umgeben von viel Verkehr, mitten in der Stadt. Der Pavillon soll den bis dato oft vernachlässigten Platz wieder einer stärkeren öffentlichen Nutzung zuführen.

Das „bauhaus reuse“ greift zum 100. Bauhaus-Jubiläum die Wiederverwertung (Englisch: „reuse“) von Materialien und Objekten auf. Durch den Einsatz historischer Architekturelemente entsteht dank der Zusammenarbeit der zukunftsgeraeusche GbR mit der Technischen Universität, dem Bezirk und der Universität der Künste sowie mit Unterstützung der Ikea-Stiftung und zahlreichen Projektpartnern ein Ort für Veranstaltungen aus Politik, Baukultur, Wohnen, nachhaltiger Stadtentwicklung sowie zur Zukunft von Bildung und Arbeit. Aufgebaut haben den Pavillon die Auszubildenden der Knobelsdorff-Schule Berlin.

Neben den Programminhalten ist das „bauhaus reuse“ ein für alle offener Raum, der täglich von 10 bis 18 Uhr zum Sitzen, Schauen, zum Aufenthalt auf dem Platz einlädt. Offen stehen eine Lounge mit Informationsangeboten aus den Projekten und zum Ernst-Reuter-Platz, eine Info-Bibliothek sowie die interaktive Virtual-Reality-App „Virtual Bauhaus“.

Grünen-Baustadtrat Oliver Schruoffeneger sagte bei der Eröffnung, die Innenstädte würden in 30 Jahren völlig anders aussehen als heute und Berlin würde sich bisher nicht wirklich an der Diskussion darüber beteiligen. Der Bezirk habe sich indes aufgemacht und die Anforderungen der Zukunft in drei Themenbereiche gegliedert: Mobilität, Klima und Wohnen. Das „bauhaus reuse“ sei als Reallabor für die Innenstadt 2050 zu verstehen. „An diesem Standort soll es um die Zukunft des Wohnens und der städtischen Entwicklung gehen. Da gehören dann auch die Fragen dazu, welche Baumaterialien setzt man ein und wie kann man sich wohnen noch leisten?“

Die Mittelinsel des Ernst-Reuter-Platz ist derzeit nur über den U-Bahn-Aufgang zu erreichen. Im Zuge eines neuen, zweispurigen Fahrradweges um den Kreisverkehr – der Bezirks stehe bereits in Verhandlungen mit der Senatsverwaltung – könne man sicher auch über einen Fußgängerüberweg verhandeln, so Schruoffeneger.

Das Glaspavillon "bauhaus reuse" soll durch den Austausch von Wissenschaft, Fachpraxis und der Stadtgesellschaft Keimzelle für innovative, Ideen zur Stadtentwicklung sein.  | Foto: zukunftsgeraeusche GbR
Besuch im "Virtual Bauhaus" gefällig? Eine 360-Grad-Virtuality-App macht es möglich.  | Foto: Matthias Vogel
Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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