Steinplatz reloaded
Umgestaltung des Steinplatzes ist fertig

Offen für alle Bürger, Platz für Kunst, Sport, Technik und die Auseinandersetzung mit der Geschichte – so kommt der "Steinplatz reloaded" jetzt um die Ecke. | Foto: Matthias Vogel
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  • Offen für alle Bürger, Platz für Kunst, Sport, Technik und die Auseinandersetzung mit der Geschichte – so kommt der "Steinplatz reloaded" jetzt um die Ecke.
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Von der Initialzündung bis zur Umsetzung dauerte es vier Jahre, jetzt erstrahlt der Steinplatz in neuem Gewand. Kürzlich wurde er offiziell wieder eröffnet, etwa 100 Anrainer, Unterstützer, Planer und Entscheider waren zu Gast.

An der Hardenbergstraße, dort wo Goethe-, Carmer- und Uhlandstraße zusammenlaufen, liegt der Steinplatz. Im Jahr 1885 als gründerzeitlicher Schmuckplatz angelegt und in den 50er-Jahren letztmalig umgestaltet, veranlasste das Bezirksamt im Jahr 2014 die Umgestaltung der in die Jahre gekommenen Grünanlage und organisierte zunächst mehrere Treffen mit dem Regionalmanagement City West, bei denen sich umliegende Institutionen und viele Anwohner engagiert einbrachten.

Der erarbeitete Plan sah den Verlust von Stellplätzen, eine Nutzungsintensivierung und die Öffnung des Platzes zur umliegenden Bebauung vor. Dazu wurde 2015 der Wettbewerb „Campus meets Steinplatz“ für Studierende der Landschaftsarchitektur an der Technischen Universität durchgeführt. Das Rennen machten Leon Giseke, Lasse Malzahn und Lucas Rauch mit ihrem Entwurf, den sie unter dem Titel „Aufschließen“ ins Rennen schickten. Er sah eine großzügige klare Gestaltung der Anlage und eine Neuinszenierung der Gedenkstätten vor. Der Siegerentwurf überzeugte auch Nachbarn und das Bezirksamt. Im Jahr 2016 wurde daraufhin das Landschaftsplanungsbüro Schirmer-Partner mit der Konkretisierung des Entwurfes beauftragt. Aufgrund der umfassenden Neugestaltung des Steinplatzes wurde ein künstlerisches Konzept entwickelt, das der neuen Gestaltung wie der Geschichtlichkeit des Ortes Rechnung trägt. Nach 1945 hatte der Platz vor allem repräsentative Aufgaben erfüllt, wozu auch zwei Gedenkanlagen aus den Jahren 1951 und 1953 beitrugen. Darüber hinaus waren die Kunsthochschule und des Studentenhauses der Technischen Universität vis-à-vis nach dem Zweiten Weltkrieg zentrale Orte gesellschaftspolitischer, kultureller und künstlerischer Veranstaltungen und Debatten. Diese verlorene Bedeutung des Steinplatzes soll nun zurückgewonnen werden.

Oliver Schruoffeneger, Stadtrat für Stadtentwicklung (Grüne), sagte zur Eröffnung: „Der Bezirk plant, den Steinplatz in den nächsten Jahren gemeinsam mit den Nachbarn zu einem Raum für Spiel, Sport und Kunst zu entwickeln und auf eine zeitgenössische Art die traditionelle Erinnerungskultur des Ortes zu hinterfragen.“ Der Startschuss ist mit der Simultan-Installation unter dem Titel „Steinplatz reloaded“ gefallen. Das Künstler-Trio „mmtt“ hat den Platz zu ihrem Versuchsfeld auserkoren und vorübergehend 24 zusätzliche Skulpturen aus 133 Jahren Geschichte des Platzes in preußischer Raumordnung aufgestellt und die bestehenden Werke „überformt“. „Steinplatz reloaded“ setzt sich bis zum 14. Oktober mit der Geschichte und Gegenwart des Platzes auseinander.

Für die Umgestaltung des Steinplatzes erhält der Bezirk 250 000 Euro aus dem Berliner Plätzeprogramm der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. „Dazu gab es Mittel für Tiefbaumaßnahmen. Anrainer haben eine Sitzbank finanziert. Insgesamt bleiben die Kosten unter einer Million Euro“, sagte Schruoffeneger. Zu Straßenfesten und anderen Veranstaltungen kann die Uhlandstraße im Bereich des Platzes künftig gesperrt werden. Eine Tatsache, die den verkehrspolitischen Sprecher der Grünen-Fraktion in der BVV, Alexander Kaas Elias, besonders freute: „Es wird dort bald eine Veranstaltung zum Thema E-Mobilität geben und da ist es natürlich von Vorteil, wenn die vorgestellten Fahrzeuge auch ein paar Meter fahren können.“ Schruoffeneger war von der positiven Resonanz der Gäste auf die künstlerische Installation sehr angetan. „Die Leute haben sehr aufmerksam an der Führung teilgenommen und sich intensiv mit der Geschichte des Platzes auseinandergesetzt.“ Für den Stadtentwicklungschef hat der Steinplatz nun hinsichtlich anderer umzubauenden Orte im Bezirk – wie etwa der Olivaer Platz - auch Vorzeigecharakter. „Er ist ein Beispiel dafür, wie öffentliche Plätze in Zukunft bespielt werden können."

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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