Umzug in die Wilmersdorfer Arcaden bis 5. Mai

Amtsstube ausmessen: Ansgar Gusy (Grüne), der die Planung bis zuletzt kritisiert hatte, zückte bei der Begehung den Zollstock. | Foto: Schubert
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  • Amtsstube ausmessen: Ansgar Gusy (Grüne), der die Planung bis zuletzt kritisiert hatte, zückte bei der Begehung den Zollstock.
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Charlottenburg-Wilmersdorf. Erste Begehung wenige Tage vor der Eröffnung: Die Behördenräume im Einkaufszentrum finden nun Akzeptanz. Gemäkelt wurde noch über Abstriche bei der Blindenfreundlichkeit. Und Politiker, die ganz sichergehen wollten, dass alles seine Ordnung hat, packten den Zollstock aus.

Ein pflegeleichter Bodenbelag in diskretem Blau, viel Licht, Geruch nach frischer Farbe - das neue Bürgeramt steht kurz vor dem Start. Der Umzug von 15 Mitarbeitern und deren Arbeitsmaterial aus dem Rathaus Charlottenburg ins vierte Stockwerk der Wilmersdorfer Arcaden soll zügig erfolgen, so dass Dagmar König, die Stadträtin für Bürgerdienste (CDU), das angemietete Amt am Montag, 5. Mai, eröffnen kann. Punkt 10.30 Uhr darf hier jeder vorstellig werden, der Angelegenheiten rund um Pässe und Wohnortmeldung bearbeitet haben möchte. Bis dahin bleibt das Amt in der Otto-Suhr-Allee umzugsbedingt geschlossen.

Künftig findet sich der Bürgeramtskunde im Erdgeschoss unter den Besuchern des Einkaufszentrums wieder, erreicht nach etwa 100 Metern den Empfang, der zugleich als Dokumentenausgabe dient, kann von dort aus mit einem Fahrstuhl in den vierten Stock fahren - und nur so - zumindest, wenn es nicht brennt. "Im Notfall lassen sich mehrere Treppenhäuser nutzen", sagt Centermanager Peter Schönbrunn.

In der Amtsstube an sich sitzen alle Mitarbeiter, einschließlich der Leitung, in einem Großraumbüro, das knapp bemessen ist, aber alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt. Bezirksverordnete der Grünen, die dem neuen Amt zuletzt kritisch gegenüberstanden, ließen es sich nicht nehmen, die Maße mittels Zollstock genau zu prüfen. Beanstandungen gab es nur noch vom Behindertenbeauftragten Jürgen Friedrich, der das taktile Blindenleitsystem für verbesserungswürdig hält. In einem Bestandsbau wie diesem, erklärte ihm Stadträtin König, seien die Möglichkeiten dafür allerdings begrenzt.

Ob ein Kunde, der im Einkaufszentrum Hausverbot hat, Zugang zum Amt bekommt? König verneint dies, setzt dann hinzu: "Aber wir haben ja in geringer Entfernung auch andere Bürgerämter, bei denen diese Einschränkung nicht bestehen würde. Wäre dieses in den Wilmersdorfer Arcaden unser eigenes, wäre das natürlich ein Ausschlusskriterium gewesen."

Etwa 15 Minuten pro Kunde, das ist das erwartete Zeitfenster die Bearbeitung der Anliegen. Das Warten verbindet man am besten mit einem Einkaufsbummel, weil ein eigener Wartebereich -- wie berichtet - nicht vorgesehen ist. Anzeigetafeln für Wartenummern hängen im Center gut sichtbar aus, und zudem wird eine Benachrichtigung per SMS möglich sein. Wer bei seinem Besuch ein dringendes Bedürfnis verspürt, kann die Toiletten im vierten Stock nicht nutzen, weil sie allein den Mitarbeitern vorbehalten bleiben. Für Kunden vorgesehen sind die regulären Sanitäranlagen des Centers - im Untergeschoss. "Niemand wird dort Geld fordern", betont Centermanager Schönbrunn. "Wenn man etwas geben möchte, ist das eine freiwillige Leistung."

Thomas Schubert / tsc
Amtsstube ausmessen: Ansgar Gusy (Grüne), der die Planung bis zuletzt kritisiert hatte, zückte bei der Begehung den Zollstock. | Foto: Schubert
Ausreichend Platz - und nicht mehr als nötig: Das neue Bürgeramt erfüllt gesetzliche Bestimmungen, ist knapp dimensioniert, aber sonnig-hell. | Foto: Schubert
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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