Deutsche Oper Berlin verbaut über 50 Millionen Euro bei laufendem Betrieb

Ein baureifer Hingucker: Die Deutsche Oper Berlin zieht bald auch Handwerker in ihren Bann. | Foto: Thomas Schubert
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Charlottenburg. Die Deutsche Oper Berlin will in den nächsten Jahren noch origineller und jünger daherkommen, plant für Oktober einer Uraufführung von Aribert Reimann. Und muss dabei ein Haus unterhalten, das nach einer teuren Sanierung verlangt.

210 Mal pro Saison geht der große Vorhang auf, 210 Mal spendet das Publikum am Ende Applaus – so war es zuletzt Usus in der Deutschen Oper an der Bismarckstraße. Rund 250 000 Besucher sorgten 2016 für eine Gesamtauslastung von 73 Prozent. Glücklich kann sich Intendant Dietmar Schwarz schätzen, wenn das Publikum auch in Zukunft Kunst genießen kann und von den Bauarbeiten nichts bemerkt. Denn neben den Herausforderungen auf der Bühne stemmt das größte der drei Berliner Opernhäuser in den kommenden fünf Jahren Modernisierungsarbeiten, die man lange vor sich herschob. Keine einzige Vorstellung fällt aus – denn gebaut wird bei laufendem Betrieb.

Vom Land muss mehr Geld kommen

Diese Nachricht gab der geschäftsführende Direktor Thomas Fehrle bei der Jahrespressekonferenz fast beiläufig bekannt. Doch er machte auch deutlich, dass die finanzielle Verantwortung mehr als bislang beim Land Berlin liegen muss. „Der Zuschuss passt nicht zur Ensemblestärke des Hauses“, gab er dem Wunsch nach mehr Unterstützung Ausdruck. Geld für die Sanierungsarbeiten mit Kosten zwischen 50 und 60 Millionen Euro sei noch nicht im Landeshaushalt eingestellt. Allein der Austausch der großen Drehscheibe im nächsten Jahr schlägt mit 1,2 Millionen Euro zu Buche.

Beim Erneuern der Bestuhlung – das Haus hat 1800 Plätze – behilft sich die Deutsche Oper mit einer Kampagne. Privatpersonen können für einzelne Stühle Spenden einzahlen und so einen persönlichen Beitrag zur Restaurierung leisten.

Und was macht in der kommenden Saison 2017/2018 die Kunst? Die Deutsche Oper hat sich 36 verschiedene Werke ins Programm geschrieben. Hervorzuheben sind dabei Aribert Reimanns Uraufführung „L’Invisible“ (Der Unsichtbare) im Oktober, Ole Anders Tandbergs Interpretation von Bizets „Carmen“ im Januar 2018 und Johann Strauß’ „Die Fledermaus“ unter der musikalischen Leitung von Donald Runnicles im darauf folgenden April. Ferner verwendet das Haus noch mehr Fleiß darauf, besonders junge Besucher zu begeistern. Den Kinderkonzerten bescheinigt Intendant Schwarz „sehr großen Erfolg“.

Einen „verrückten Blick“ auf große Werke erlauben wiederum Sonderveranstaltungen in der Tischlerei der Oper, wo Gäste auf Sitzkissen lümmeln. Titel dieser Late-Night-Shows: „Aus dem Hinterhalt“. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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