Tennis Borussia verliert das Derby beim Berliner SC mit 1:2
Hintergrund war die 85. Spielminute in einer hektischen Partie und einer noch viel hektischeren Schlussphase: Immer wieder war das Spiel unterbrochen worden. Um die Hektik, die von der Tribüne und vom Spielfeldrand auf das Feld und die Akteure übergriff, zu unterbinden, schickte Schiri Husmann einen Ersatzspieler und einige Zuschauer aus dem Innenraum. Und plötzlich sollte auch der stets sachliche, äußerst angenehme und überhaupt nicht als Lautsprecher bekannte Schatte den Innenraum verlassen. Doch der Coach war sich keiner Schuld bewusst: "Reden Sie mit mir. Warum reden Sie nicht? Ich möchte doch nur wissen, warum ich den Innenraum verlassen musste. Was habe ich denn getan?" Vom Spielfeld bis zu den Kabinen suchte Schatte erfolglos nach Antworten.In einer Partie, die vor allem in der ersten Halbzeit vom BSC bestimmt wurde, war TeBe durch Benjamin Hendschke in Führung gegangen. Doch Tolgay Asma gelang mit zwei Treffern noch vor der Pause der Führungswechsel. In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel zusehends unruhiger: der Höhepunkt war die gelb-rote Karte für Beyazit Taflan vom BSC. TeBe hatte nun die Chance, für rund 20 Minuten in numerischer Überzahl doch noch den Ausgleich zu erzielen. Doch den Mannen um Coach Schatte fiel nicht sonderlich viel ein. Lediglich bei Ecken und Freistößen entwickelten die Lila-Weißen so etwas wie Torgefahr. Doch das war zu wenig, um die Niederlage letztlich abwenden zu können. "Es war schwierig, bei diesen Platzverhältnissen vernünftig Fußball zu spielen. Das war ja eigentlich nur noch Erde, auf der wir herumgelaufen sind", analysierte TeBe-Mittelfeldspieler Sascha Rentmeister nach Spielschluss. "Wenn man dann auch noch in Rückstand gerät, ist es schwierig, zurückzukommen. Allerdings muss man auch sagen, dass uns speziell in Überzahl einfach zu wenig eingefallen ist."
Nach der langen Winterpause und den endlos vielen Spielausfällen der letzten Wochen tun sich die Teams ohnehin sehr schwer, wieder so etwas wie einen fußballerischen Alltag auf den Rasen zu bringen. Das weiß auch Rentmeister: "Es ist total schwierig, über drei oder vier Monate die Fitness zu halten, wenn es in der ganzen Stadt einfach keinen bespielbaren Platz gibt." Fitnesszirkel in der Kabine oder Läufe waren die Alternative - Fußballspielen nur bedingt möglich. Rentmeister abschließend: "Es wird noch ein bisschen dauern, bis wir wieder in so etwas wie einen Spielrhythmus kommen und die einzelnen Mechanismen auf dem Feld wieder besser funktionieren."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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