Clearingstelle am Jobcenter ist ein Erfolg

Die beiden diplomierten Sozialarbeiterinnen Doreen Liebhold (li.) und Doreen Kuschka hoffen auf eine dauerhafte Einrichtung der Clearingstelle im Jobcenter. | Foto: Doreen Liebhold
  • Die beiden diplomierten Sozialarbeiterinnen Doreen Liebhold (li.) und Doreen Kuschka hoffen auf eine dauerhafte Einrichtung der Clearingstelle im Jobcenter.
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Am Jobcenter am Goslarer Ufer 37 ist vor etwas mehr als einem Jahr eine Clearingstelle eingerichtet worden. Die Sozialarbeiterinnen Doreen Liebhold und Doreen Kuschka helfen dort seitdem erfolgreich Menschen, deren Sorgen über die Arbeitslosigkeit hinausreichen.

Immer mehr Jobcenter-Kunden sind gleich mit einem ganzen Rucksack voller Probleme zum Jobcenter gekommen. „Die Arbeitssuche steht dann sehr schnell nicht mehr an erster Stelle, wenn Schulden drücken, Mieterhöhungen oder schwere Krankheiten drohen“, erklärt Tanja Franzke, Sprecherin des Jobcenters. Im Alltag bleibt den Arbeitsvermittlern für die Lösung solcher Probleme keine Zeit.

Zur vom Jobcenter registrierten Tendenz passt das Ergebnis einer Studie zum Thema „Langzeitarbeitslose“ der Kommunalen Gemeinschaftsstelle, wie Angela Müller-Bittner, Leiterin des Fachbereichs Soziale Dienste am Bezirksamt, sagt: „Sie kommt zu dem Schluss, dass der Zugang zu den kommunalen Leistungen, wie Kinderbetreuung, Sucht- oder Schuldnerberatung, in Berlin nicht so gut funktioniert." Daraufhin hätten sich zwei Senatsverwaltungen mit Bezirken und Regionaldirektionen von Jobcentern zusammengesetzt und Ende 2016 in drei Bezirken das Modellprojekt der Clearingstelle gestartet. „Wir sind dann mit Marzahn-Hellersdorf und Mitte ausgewählt worden“, sagt Müller-Bittner.

Und das freiwillige Angebot im Zimmer 6043 des Jobcenters wird nur zu gerne angenommen. „800 Kunden waren bislang bei uns, wir haben etwa 1000 Beratungsgespräche geführt“, sagt Liebhold. Bewusst ist die Unterstützung von der Arbeitssuche entkoppelt. Kuschka: „Wir klammern Arbeitsvermittlung und Leistungsfragen weitestgehend aus. Es geht um Probleme, die die Integration in den Arbeitsmarkt zusätzlich erschweren und die vom Jobcenter allein nicht gelöst werden können. Wir arbeiten die Probleme heraus und schauen, welche Anlaufstelle es im Bezirk für die Kunden gibt.“ Multiple Vermittlungshemmnisse nennt sich der Rucksack voller Sorgen. Die häufigste Kombination ist laut der Sozialarbeiterinnen die Suche nach bezahlbarem Wohnraum und Überschuldung. Kostenträger des Modells ist der Bezirk, die Personalkosten weist der Senat zu. Und der hat wegen des Erfolges der Clearingstelle den Probebetrieb von Ende 2018 auf Ende 2019 verlängert.

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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