Plastic Pirates auf Mission
Schüler fischen Mikroplastik aus der Spree

Junge Plastic Piraten auf Mission an der Spree: Luisa, Clara, Jill, Vicki und Elfa.  | Foto: Ulrike Kiefert
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  • Junge Plastic Piraten auf Mission an der Spree: Luisa, Clara, Jill, Vicki und Elfa.
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Wie viel Plastik schwimmt in der Spree? Das wollten Schüler wissen und nahmen deshalb Proben am Siemenssteg. Die Daten werden im Rahmen der EU-weiten Citizen-Science-Aktion „Plastic Pirates – Go Europe!“ von Forschern ausgewertet.

Von der Brücke baumelt ein komisches Ding. Gleich ist es im Wasser. Eine Gruppe junger Leute lässt es am Seil langsam herunter. Doch was wie ein Kescher aussieht, sammelt keine Fische ein, sondern Mikroplastik. Eine gute Stunde bleibt das Sammelnetz jetzt in der Spree. Danach geht die Wasserprobe in die Kieler Forschungswerkstatt, wo der Plastikmüll gefiltert, gewogen, gezählt und das Ergebnis auf einer digitalen Europakarte dokumentiert wird. Denn darum geht es bei der

Aktion „Plastic Pirates – Go Europe!“: herauszufinden, wie stark Flüsse mit Makro- und Mikroplastik verschmutzt sind, bevor sie in die Meere münden. Diesmal war die Spree in Charlottenburg an der Reihe.

"Unsere Zukunft steht auf dem Spiel"

Die Plastik-Piraten oben auf der Brücke sind 15 Kinder und Jugendliche vom Reitverein Tölt im brandenburgischen Beelitz. Wie Luisa, Jill und Vicki wohnen viele aber in Berlin, gehen in Charlottenburg, Wilmersdorf oder Steglitz zur Schule. „Die Umwelt liegt uns am Herzen“, sagt Jill. Und Vicki findet die Umweltverschmutzung respektlos. „Das sollten wir ändern, denn unsere Zukunft steht auf dem Spiel.“ Darum machen die 16 und 17 Jahre alten Gymnasiastinnen bei der Aktion mit. Der Reitverein hatte die bunt gemischte Truppe für das Projekt angemeldet.

Warum man sich den Spreeabschnitt am Siemenssteg am Spreebord ausgesucht hat, erklärt Jugendwartin Melanie Römer vom Verein so: „Die Spree sieht hier auf den ersten Blick nicht sonderlich schmutzig aus. Doch es lohnt sich zu schauen, ob das wirklich so ist.“ Immerhin fließt die Spree auf rund 40 Kilometern durch die Hauptstadt, bevor sie bei Spandau in die Havel mündet. Da dürften sich im Sammelnetz viele Mikroplastikspuren angesammelt haben.

Die Kinder und Jugendlichen nehmen an diesem Tag aber nicht nur Wasserproben. Sie befreien das Spreeufer auch gleich von herumfliegendem Papier und anderen Müllresten. Schließlich ist bald Weltumwelttag.

Schulen, Kitas und Vereine
können sich anmelden

„Plastic Pirates – Go Europe!“ ist eine länderübergreifende Aktion der Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsministerien Deutschlands, Portugals und Sloweniens. „Die Aktion ruft Jugendliche zwischen zehn und 16 Jahren dazu auf, sich mit dem Thema Plastikmüll in der Umwelt, vor allem in und an Gewässern auseinanderzusetzen“, erklärt Projektsprecherin Anastasia Schmaljuk. Begleitend gibt es Lehr- und Arbeitsmaterialien und Aktionsheft. Der nächste Aktionszeitraum läuft noch bis Ende Juni. Schulen, Kitas und Vereine können sich anmelden und mitmachen.

Infos unter plastic-pirates.eu. Zur Europakarte mit den einzelnen Standortergebnissen geht’s hier: www.plastic-pirates.eu/de/results/map.

Junge Plastic Piraten auf Mission an der Spree: Luisa, Clara, Jill, Vicki und Elfa.  | Foto: Ulrike Kiefert
Das Sammelnetz nimmt Proben aus der Spree.  | Foto: Ulrike Kiefert
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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