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Die Kreuzung Horstweg/Wundtstraße soll ein attraktiver Stadtplatz werden

Die Kreuzung Horstweg/Wundtstraße hat zweifelsfrei Potenzial für einen schnuckeligen Stadtplatz. Jetzt braucht es Einigkeit und den Willen der schnellen Umsetzung.  | Foto: Matthias Vogel
  • Die Kreuzung Horstweg/Wundtstraße hat zweifelsfrei Potenzial für einen schnuckeligen Stadtplatz. Jetzt braucht es Einigkeit und den Willen der schnellen Umsetzung.
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Die Bewohner des Klausenerplatz-Kiezes sind ihrem Ziel, aus der Kreuzung Horstweg/Wundtstraße einen Stadtplatz mit Aufenthaltsqualität zu machen, einen Schritt näher gekommen: Es gibt Geld aus dem Plätze-Programm des Senats.

Die AG Verkehr des Vereins Kiezbündnis Klausenerplatz bemüht sich bereits seit etwa 15 Jahren, die verkehrsberuhigte Zone von der Knobelsdorffstraße bis an den Kaiserdamm auszudehnen. Von Beginn an bestand der große Wunsch, die Kreuzung zum Stadtplatz umzubauen. Im Jahr 2015 wurden Vorschläge des Planungsbüros TOPOS und der AG vorgestellt und diskutiert. „Die Mehrheit der Anwohner war für den Umbau und auch der damalige Baustadtrat Marc Schulte (SPD) hat das Vorhaben goutiert“, so Christian Bade vom Kiezbündnis Klausenerplatz. Dann seien die Wahlen gekommen und Schulte wohl von seiner Unterstützung abgerückt. Das Projekt verschwand jedenfalls in den Schubladen des Bezirksamtes.

Seit Anfang 2018 wird das Projekt von der neu gegründeten Stadtplatz-Initiative vorangetrieben. „Da sind zum Teil ursprüngliche Protagonisten, zum Teil aber auch Anwohner der Kreuzung dabei“, erklärt Bade. Der Plan des Teams: Wie am Wilmersdorfer Leon-Jessel-Platz soll auch an diesem Platz wenigstens einer der beiden Straßenzüge unterbrochen werden. Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Bündnis 90/Die Grünen) sympathisiere mit dieser Lösung, so Bade, dazu untermauerte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) das Vorhaben im August vergangenen Jahres mit einem positiven Beschluss. Das Investitionsprogramm des Bezirks enthält auf Vorschlag des Bezirksamtes und Beschluss der BVV also Finanzmittel zum Umbau der Kreuzung mit der Bedingung: „Die Verkehrsführung für den Kfz-Verkehr in Nord-Süd-Richtung ist durch die Umgestaltung nicht mehr möglich.“ Es sieht also nicht schlecht aus für eine Mutation eines lieblosen Knotenpunktes zu einem lebenswerten Kiez-Zentrum, einem Treff für Bewohner, zumal die Senatsverwaltung Geld aus dem Plätze-Programm locker gemacht und das frühere Planungsbüro TOPOS bereits beauftragt hat, ihre Entwürfe von damals weiterzudrehen – allerdings mit der Vorgabe, den Kreuzungsverkehr aufrecht zu erhalten. Dissens also, denn Stadtplatz-Initiative und Verkehrs-AG würden zur spürbaren Erhöhung der Aufenthaltsqualität auf dem neuen Stadtplatz und zur nachhaltigen Verkehrsberuhigung am liebsten beide Straßen durchtrennen.

Zumindest in der Unterbrechung der Wundtstraße sehen das Tiefbauamt und die Senatsverwaltung Probleme: Für die Stichstraßen ließe sich nämlich kein Wendekreis mit den erforderlichen 18 Metern Durchmesser realisieren, weil Gullys samt Kanalisation für viel Geld verlegt werden müssten. Darüber hinaus müsse die historische Ansicht der Straßenflucht gewahrt bleiben; die Wundtstraße war offenbar einst ein "Königsweg". Die Befürworter halten diese Argumente nicht für stichhaltig. Außerdem hielten sie den Einsatz beweglicher Poller für möglich, die nur von Feuerwehr, Polizei und Entsorgungsfahrzeugen entriegelt werden könnten.

Christian Bade ist trotz der unterschiedlichen Haltungen zur Ausgestaltung positiv gestimmt, dass der Umbau in die Tat umgesetzt wird. „Dass die Senatsverwaltung das Planungsbüro neu beauftragt hat, ist ein sehr gutes Zeichen und ein Schritt auf dem Weg zu einem Stadtplatz an dieser Stelle.“

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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