Gefahr am Adenauerplatz: Fahrradverbindung soll sicherer werden
Wenn Henning Voget von Charlottenburg nach Wilmersdorf strampelt, sitzt ihm die Angst im Nacken. Doch als örtlicher Sprecher des ADFC weiß er Sorgen wie diese in politischen Druck umzuwandeln. Über die Piraten-Fraktion gelangten Vogets Bedenken nun in den Verkehrsausschuss der BVV - in Form eines Antrags, die Gefahrenstelle am Adenauerplatz rasch zu entschärfen.
"Ausgehend vom Stuttgarter Platz beginnt ein Bereich, der für Radfahrer nicht sicher ist. Auf der Lewishamstraße bleibt nur ein Meter Platz, auf dem sich der ganze Radverkehr durchquetscht", beklagte sich Voget bei der Beratung. Überholmanöver von Autofahrern auf dem einspurigen Abschnitt brächten Pedaleure immer wieder in Bedrängnis. Vogets Vorschlag: Die Parkbuchten am Straßenrand so versetzen, dass Platz für einen ausreichend breiten Radweg entsteht und das Gerangel um Raum ein Ende hat.
Wie so ein Umbau in der Praxis aussehen könnte, hat Verkehrsstadtrat Marc Schulte (SPD) bereits geprüft. Mit einem ungünstigen Ergebnis: "Es würde in dem Bereich zum Wegfall von Parkplätzen führen. Und das sorgt ja bekanntlich für Konflikte." Zudem schlüge die Veränderung zugunsten der Radfahrer mit Summen im sechsstelligen Bereich zu Buche und wäre damit ausgesprochen teuer. Statt punktuelle Verbesserungen zu starten, schlagen Schulte und die SPD-Fraktion vor, ein Gesamtkonzept zu erstellen und alle Nord-Süd-Trassen auf einmal zu prüfen. Sobald man die ideale Strecke bestimmt hat, kann man gezielt investieren und eine gut ausgebaute Passage für den gesamten Fahrradverkehr in dieser Region herrichten.
Ein Vorschlag, der auf breite Zustimmung stößt und den Ursprungsantrag der Piraten ersetzt. Jedoch besteht Christian Wappler von den Grünen darauf, dass man die Gefahrenzone Adenauerplatz unabhängig von der Prüfung anderer Trassen im Blick behält - genau wie Henning Voget. Denn: "Am Stutti gibt es viel Radverkehr, der lässt sich nicht wegzaubern."
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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