Schlechte Aussichten für Fähre
Nur eine Lösung als barrierefreie Alternative zum Spreetunnel denkbar

Der Spreetunnel wurde 1927 eröffnet – zu einer Zeit, als sich noch niemand über Barrierefreiheit Gedanken machte. Die steilen Stufen stellen für manche eine unüberwindbare Barriere dar. | Foto:  Philipp Hartmann
  • Der Spreetunnel wurde 1927 eröffnet – zu einer Zeit, als sich noch niemand über Barrierefreiheit Gedanken machte. Die steilen Stufen stellen für manche eine unüberwindbare Barriere dar.
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Seit vielen Jahren verfolgt das Bezirksamt das Ziel, eine barrierefreie Überquerung der Müggelspree nahe dem Spreetunnel zu ermöglichen. Die Berliner Woche berichtete mehrfach über das Vorhaben und die damit verbundenen Schwierigkeiten. Eine aktuelle parlamentarische Anfrage der Grünen-Politikerin Antje Kapek zeigt, dass die Aussichten weiter schlecht sind.

Der Grund ist nach Angaben der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt immer noch derselbe: „Die möglichen Standortlösungen für den Bau eines Fähranlegers auf der Friedrichshagener Seite scheiterten an der fehlenden Zustimmung der Grundstückseigner.“ Eine Fähre wäre die einzige Möglichkeit für eine barrierefreie Überquerung, denn eine Brücke wurde bereits aufgrund der erheblichen Eingriffe in die Natur und das Landschaftsbild ausgeschlossen. Den 1927 eröffneten Spreetunnel mit einem Aufzug nachzurüsten, kommt aus Denkmalschutzgründen nicht infrage.

Änderungen am Bebauungsplan nötig

Weil die Privateigentümer auf der Friedrichshagener Seite des Spreetunnels ihre Grundstücke nicht für einen Fähranleger zur Verfügung stellen wollen, bleibt nach Auskunft der Senatsverkehrsverwaltung nur noch eine Möglichkeit. „Vor diesem Hintergrund kann eine Lösung nur im Rahmen eines B-Planverfahrens durch den Bezirk für den Bereich der ehemaligen Brauerei erreicht werden.“ Dies würde jedoch viel Zeit in Anspruche nehmen.

„Seit über zehn Jahren ist die Fähre als barrierefreie Alternative zur Nutzung des Spreetunnels im Gespräch. Es braucht eine Lösung vor Ort, damit in Zukunft alle Menschen die Müggelspree sicher und schnell überqueren können“, so Antje Kapek. „Der Senat muss diesen Prozess jetzt starten und Gespräche mit dem Bezirk aufnehmen, um die dringend benötigten Änderungen am Bebauungsplan auf den Weg zu bringen“, erklärte die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus.

Wer den Spreetunnel nicht nutzen kann, muss die Spree bis dahin Richtung Osten entweder mit der Fährlinie 23 von Müggelwerderweg bis Müggelhort oder über die Triglawbrücke und Russenbrücke überqueren. Die Fahrzeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln von den jeweils nächstgelegenen Haltestellen an den gegenüberliegenden Uferbereichen (Josef-Nawrocki-Straße sowie Müggelschlößchenweg) beträgt nach Auskunft der Senatsverwaltung durchschnittlich zwischen 29 und 41 Minuten, abhängig von den gewählten Verkehrsmitteln, dem Wochentag, der Tageszeit und der konkreten Verkehrslage. Für die westlich gelegene barrierefreie Überquerung auf der Salvador-Allende-Brücke werden zu Fuß rund eine Stunde und 15 Minuten benötigt.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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