Mit Känguru zum Sieg
Alica Friedemann gewinnt beim Vorlesewettbewerb in Friedrichshain-Kreuzberg

Alica Friedemann mit ihrem Buch über Berlin aus der Beuteltier-perspektive. | Foto: Thomas Frey
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Die "Känguru-Chroniken" sorgten für einige Lacher im Publikum. Verantwortlich dafür war Alica Friedemann (11), die gekonnt aus diesem Buch von Marc-Uwe Kling vortrug.

Damit legte sie den Grundstein für ihren Sieg bei der diesjährigen Bezirksentscheidung im Vorlesewettbewerb. Die Veranstaltung, organisiert vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, findet 2019 zum 60. Mal statt und richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe sechs. Zunächst werden die Besten in einer Klasse und Schule ermittelt. Die treffen sich dann zum, in diesem Fall, Friedrichshain-Kreuzberger Vorlesecontest, der am 20. März in der Bezirksbibliothek Pablo Neruda stattfand.

Die Teilnehmer: 21 gingen an den Start, unterteilt in vier Gruppen. Sie lasen zunächst aus einem von ihnen ausgewählten Buch. Die jeweiligen Gruppensieger kamen dann ins Finale, wo sie mit einem unbekannten Text konfrontiert wurden. Bewertet wurden die Ergebnisse von einer fünfköpfigen Jury.

Die Favoriten: Der Vorlesewettbewerb bietet einen guten Überblick, was in dieser Altersgruppe an Literatur aktuell angesagt ist. Auffallend war in diesem Jahr, dass einige Bücher gleich mehrfach vertreten waren. Zwei Mal wurde aus der Fiction-Saga "Die Tribute von Panem" rezitiert. Gleiches galt für "Alice im Wunderland", einen Kinderbuchklassiker, der in den vergangenen Jahren überhaupt nicht mehr aufgetaucht war. Und auch die "Känguru-Chroniken" wurden außer von Alica Friedemann noch von einer anderen Schülerin präsentiert.

Abgesehen davon gab es eine große Bandbreite, von "typischen" Werken für diese Altersgruppe bis zu ambitionierter, auch politischer Literatur.

Die Leseleistung: Wer beim Vorlesewettbewerb antritt, liebt es natürlich, in einem Buch zu schmökern. Das zeigte sich auch an den Auftritten, für die viele sichtbar vorher geübt haben. Insgesamt bestätigte sich einmal mehr der Trend: Wer liest, der liest gut. Viele Vorträge hätten ebenfalls den Sieg verdient gehabt, aber es kann nur einen ersten Platz geben.

Die Siegerin: Alica Friedemann geht auf die Pettenkofer-Grundschule. Zum Lesen sei sie durch ihre Eltern und Geschwister gekommen, habe sich aber erst nach einigem Anlauf dafür begeistert, erzählt sie. Am Känguru-Buch gefiel ihr vor allem der Humor. Was die amüsierten Zuhörer anscheinend ähnlich sahen.

Zwischen zehn und 20 Bücher liest Alica in einem Jahr. Ihr Interesse reicht von Erich Kästners "Emil und die Detektive" über Wolfgang Herrndorfs "Tschick" bis zum "großen Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald. Anders als manche Mitschüler steht sie nicht besonders auf Fantasy-Literatur. Und gelesen wird bei ihr nur gedrucktes. Kein E-Book. Späterer Berufswunsch: Journalistin oder Schriftstellerin.

Wie geht es weiter? Alica ist jetzt für den Berliner Landesentscheid im Vorlesewettbewerb qualifiziert, der am 22. Mai in der Zentral- und Landesbibliothek in der Breite Straße in Mitte ausgetragen wird. Wer dort gewinnt, wird zum nationalen Finale eingeladen. Das findet am 26. Juni ebenfalls in Berlin statt.

Alica Friedemann mit ihrem Buch über Berlin aus der Beuteltier-perspektive. | Foto: Thomas Frey
Die vier Finalisten beim Vorlesewettbewerb. Von links: Katya Miodrag (Adolf-Glasbrenner-Grundschule), Luca Zoe Henkel (Freie Waldorfschule Kreuzberg), Shaun Winter (Spartacus-Grundschule) und Alica Friedemann.  | Foto: Thomas Frey
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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