Rettungsdienst online
Digitale Notfallplattform vorgestellt

Philipp Kellner erklärt Dilek Kolat und Andreas Geisel, wie IVENA im Alltag funktioniert. | Foto: Thomas Frey
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Wenn ein Krankenhaus keine freien Plätze mehr hatte, musste es seine Vollbelegung bisher per Telefon oder Fax bei der Leitstelle der Feuerwehr anzeigen. Ebenso, wenn wieder neue Patienten aufgenommen werden konnten. Zumindest das ändert sich gerade.

Verantwortlich dafür ist die Onlineplattform "IVENA". Sie ermöglicht eine schnelle Übersicht über die Kapazitäten in den Berliner Kliniken, derzeit allerdings noch nicht bei allen. Aber zumindest die 38 Krankenhäuser mit einer Rettungsstelle sind seit April an IVENA angeschlossen.

Willkommen im digitalen Zeitalter, jetzt auch im Bereich der Notfallmedizin. Dass es sich hierbei um eine Art epochalen Einschnitt handelte, wurde auch dadurch deutlich, dass mit Dilek Kolat (Gesundheit) und Andreas Geisel (Inneres, beide SPD) gleich zwei Senatoren zur IVENA-Präsentation in Vivantes Klinikum im Friedrichshain gekommen waren. Das Krankenhaus an der Landsberger Allee hatte sich bereits beim Pilotprojekt für diese Plattform beteiligt.

Durch IVENA können Patienten ohne Zeitverzug in die nächste geeignete und aufnahmebereite Klinik gebracht werden, erklärte Geisel. Die Berliner Notfallversorgung werde dadurch auf neue Füße gestellt ergänzte Kolat. Denn hier zähle jede Minute.

Simpel gesagt kann die Feuerwehr-Leitstelle jetzt per schnellem Klick herauszufinden, welches Krankenhaus ein Rettungswagen ansteuern kann. In einer weiteren Phase soll das auch in jedem Einsatzfahrzeug mit Hilfe eines Tablets passieren.

Auch die Notfallaufnahmen behalten via IVENA den Überblick, demonstriert an einem Beamer bei Vivantes. Das Computerbild zeigte in diesem Moment viel Grün bei den Krankenhausstandorten. Das bedeutet, hier ist eine Aufnahme möglich. Wenn nicht, wird die Farbe rot.

Dr. Philipp Kellner, Chefarzt der Friedrichshainer Rettungsstelle, setzt aber auf noch weitere Fortschritte durch das Programm. In einer zweiten Phase ist geplant, dass über IVENA Menschen in besonders kritischem Zustand an bestimmte Kliniken zugewiesen werden. Bereits wenn sie auf dem Weg sind, erfährt die Notaufnahme online, welche Behandlung wahrscheinlich angezeigt ist.

Ein unschätzbarer Vorteil, findet Philipp Kellner. Dem Team werde es so möglich, sich schon im Vorfeld auf den Schwerkranken oder Schwerverletzten vorzubereiten. Das bedeute wertvollen Zeitgewinn.

Derzeit, so der Chefarzt, gebe es solche Vorab-Informationen nämlich nur bei ungefähr zehn Prozent der eingelieferten Patienten.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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