Clara Herrmann und Florian Schmidt sind die neuen Grünen-Stadträte

Das Grüne Trio ist komplett. Bürgermeisterin Monika Herrmann (Mitte) mit den neuen Stadträten Clara Herrmann und Florian Schmidt. Monika und Clara Herrmann sind übrigens weder verwandt noch verschwägert. | Foto: Thomas Frey
  • Das Grüne Trio ist komplett. Bürgermeisterin Monika Herrmann (Mitte) mit den neuen Stadträten Clara Herrmann und Florian Schmidt. Monika und Clara Herrmann sind übrigens weder verwandt noch verschwägert.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Friedrichshain-Kreuzberg. Die Ergebnisse waren eindeutig. Clara Herrmann bekam 52 von 61 abgegebenen Stimmen, für Florian Schmidt votierten 46 von 66 Grünen, die sich an der Wahl beteiligt hatten.

Damit war am 13. Dezember klar, wie die beiden neuen Stadträte der Bündnispartei heißen sollen. Entschieden wurde das von der Grünen Bezirksgruppe, nachdem die Stellen vorher öffentlich ausgeschrieben worden waren. Herrmann und Schmidt galten aber bereits im Vorfeld als Favoriten.

Bei Clara Herrmann war das schon deshalb offensichtlich, weil sie die einzige Kandidatin für den Posten der Stadträtin für Finanzen, Kultur- und Weiterbildung sowie Umwelt- und Naturschutz war. Von 2006 bis 2016 war die 31-Jährige als Listenkandidatin für den Wahlkreis Friedrichshain-West Mitglied des Abgeordnetenhauses. Am 18. September scheiterte eine erneute Wiederwahl.

Eines ihrer Fachgebiete im Landesparlament war die Haushaltspolitik. Sie habe dort die "Taschenspielertricks" von drei Finanzsenatorin kennen gelernt, warb Clara Herrmann bei ihrer Bewerbungsrede. Ein transparentes Finanzsystem, mehr Geld für die Bezirke und einen "soliden Doppelhaushalt 2018/19" nannte sie dabei als einige Schwerpunkte.

Grüne Oasen, grüne Dächer, auch Bienen und Biber sollten im Bezirk eine Heimat haben. Das führte die Kandidatin unter anderem zum Thema Umwelt- und Naturschutz an. Aber der sei ja ohnehin "grüne DNA". Auch abseits davon waren ihr die Sympathien sicher.

Das galt auch für Florian Schmidt, auch wenn der sich gegen drei Mitbewerber als künftiger Verantwortlicher für Stadtplanung, Tiefbau und Grünflächen sowie den Immobilienservice (Facility Management) durchsetzen musste. Zwei Kandidaten schienen allerdings über diese Aufgabe nicht so richtig im Bilde zu sein und lieferten eine Vorstellung mit Slapstickanklängen ab. Der dritte, Matthias Bauer, bekannt unter anderem als Aktivist für den Gleisdreieck-Park, bewies zwar Kenntnisse der Materie, war den Grünen aber kaum vermittelbar. Oft hatte er sich in der Vergangenheit gegen deren Politik gestellt. Und ein Parteibuch besaß er auch nicht.

Anders als Florian Schmidt, der gleich zu Beginn auf seine Mitgliedschaft verwies. Der 41-Jährige, nach eigener Definition Stadtsoziologe, Stadtaktivist und Projektemacher, agierte bisher in der Gemengelage verschiedener Interessengruppen und Aushandlungsverfahren im Bereich der Baupolitik. In Friedrichshain-Kreuzberg etwa in der südlichen Friedrichstadt und beim Dragonerareal. Bis zu seiner Amtsübernahme war er Atelierbeauftragter des Berliner Senats.

Auf sein Netzwerk verwies Schmidt auch bei seiner Vorstellung. Ebenso wie auf Kenntnisse von Politik und Verwaltung im Bezirk. Es gehe darum, Initiativen, gerade im Bereich der Stadtentwicklung, ein angemessenes Forum zu schaffen. Nicht nur hier bestehe durch Rot-Rot-Grün auf Landesebene die Chance, die Stadt neu zu denken.

Gerade das nahm die Grünen für ihn ein. Dem Stress mit vielen Bürgerprotesten, den es in den vergangenen Jahren gegeben hat, soll ein frühes und nachvollziehbares Beteiligungsverfahren entgegen gesetzt werden. Florian Schmidt, so die Hoffnung, könnte das bewerkstelligen. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 237× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 997× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.