Ehrenamtliche werden an allen Standorten im Bezirk gesucht
Im vorigen Jahr hatte bereits die über 100 Jahre alte Rahnsdorfer Feuerwehr schließen müssen, weil nur noch drei Retter das Löschfahrzeug besetzen konnten. Ein ähnliches Schicksal könnte in den nächsten Jahren den Feuerwehren von Müggelheim, Schmöckwitz und Grünau drohen. "Diesen Wehren fehlt rund die Hälfte der notwendigen Mitglieder, um das Funktionssoll zu erfüllen. Vorhandene Mitglieder sind teilweise eingeschränkt einsatzfähig", teilt Innensenator Frank Henkel (CDU) auf eine Abgeordnetenhausanfrage von Tom Schreiber (SPD) mit.
Die Berliner Woche hatte kurz vor Jahresende 2013 die Wehr in Grünau besucht. Dort sind 13 Personen aktiv, normgerecht müssten es 27 sein, um alle Funktionen zu besetzen. Alle Mitglieder um Wehrleiter Frank Jonas sind engagiert, nehmen regelmäßig an den vorgeschriebenen Ausbildungen teil. Allerdings sind die Freiwilligen Retter mit einem Durchschnittsalter von 35 Jahren bereits überaltert und Nachwuchs ist rar.
Das hängt in Grünau wie auch in Schmöckwitz und Müggelheim mit dem Fehlen von kostengünstigen Wohnungen für junge Leute zusammen. Ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr muss die Wache in drei Minuten nach Alarm erreichen und deshalb in unmittelbarer Nähe wohnen. Im Bereich der betroffenen Wehren gibt es überwiegend Einfamilienhäuser. Jugendliche verlassen oft nach der Ausbildung ihren Heimatkiez, um sich einen Job zu suchen. So können selbst ausgebildete Mitglieder der Jugendfeuerwehr nicht die Reihen verstärken.
Deshalb suchen die zwölf Freiwilligen Feuerwehren im Bezirk händeringend vor allem junge Menschen mit Hang zum Engagement. Natürlich sind ausdrücklich auch Frauen erwünscht.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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