Spreesperrung für Brückenneubau
Eine Hälfte der Salvador-Allende-Brücke ist bereits montiert

Die eine Hälfte der neuen Brücke ist bereits montiert und schwebt über der Spree. | Foto: Ralf Drescher
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Wer derzeit von Köpenick auf der Spree in Richtung Müggelsee fährt, kann sie schon sehen: Die erste Hälfte der neuen Salvador-Allende-Brücke ist bereits montiert.

Auf Köpenicker Seite ruht der neue Überbau auf Hilfsgerüsten, das Ende schwebt noch frei über der Flussmitte. Derzeit muss noch das Widerlager auf der Hirschgartenseite fertiggestellt werden. Der Überbau wurde beim Hersteller Schachtbau Nordhausen in Thüringen vorgefertigt und in 18 sogenannten Schüssen per Schwertransport nach Berlin gebracht. Vor Ort wurden die Brückenteile dann montiert. Derzeit wiegt die fertig montierte Brückenhälfte rund 840 Tonnen.

Vollsperrung der Spree vom 5. bis 9. August

Dazu kommt später noch das Gewicht von Fahrbahn, Fuß- und Radwegen und Straßenbeleuchtung. Anfang August soll die neue Brücke mittels Kran und Hilfsstützen auf die vorbereiteten Widerlager eingeschoben und dann abgesenkt werden. Dafür muss die Spree im Bereich der Baustelle vom 5. August (6 Uhr) bis 9. August (18 Uhr) komplett gesperrt werden. Der Müggelsee ist dann von Köpenick für Fahrgastschifffahrt und Hobbykapitäne nur über Dahme, Seddinsee, Gosener Kanal, Dämeritzsee und Müggelspree zu erreichen.

Die derzeit im Bau befindliche westliche Brückenhälfte soll noch vor dem Jahresende für den Verkehr freigegeben werden. Damit wäre der Engpass beendet, den die am 24. Januar verfügte Totalsperrung der Allendebrücke dem Verkehr im Großraum Köpenick verordnet hatte.

Der Neubau der erst 1981 fertiggestellten und durch Betonkrebs geschädigten Salvador-Allende-Brücke war mehrfach verschoben worden. So hatten wir bereits im Sommer 2015 berichtet, dass der geplante Baustart im gleichen Jahr verschoben werden musste. Verändert hatten sich auch die Baukosten: Waren Anfangs noch rund 16 Millionen Euro im Gespräch, teilte der damalige Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler 2015 bereits eine Verdoppelung auf 31 Millionen Euro mit. Aktuell geht die zuständige Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz von Baukosten in Höhe von 37 Millionen Euro aus.

Wenn alles glatt läuft, soll die derzeit noch durch Fußgänger und Radler genutzte Brückenhälfte ab April 2020 abgerissen werden. Bis Ende 2021 soll dann auch die zweite Brückenhälfte für den Verkehr freigegeben werden.

In den nächsten Jahren stehen im Südosten Berlins weitere Brückenneubauten an. So müssen die Pyramidenbrücke an der Wuhlheide, die Lange Brücke am Köpenicker Schloss und die Neue Fahlenbergbrücke über den Gosener Kanal ebenfalls durch Neubauten ersetzt werden. Der Stau im Raum Köpenick ist also noch lange nicht Geschichte.

Die eine Hälfte der neuen Brücke ist bereits montiert und schwebt über der Spree. | Foto: Ralf Drescher
Noch ruht die neue Brücke auf einem Hilfsgerüst aus Stahlträgern. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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