BVV beschließt finanzielle Hilfe für das Baerwaldbad

Damit das Wasser im Becken bleibt, soll das Bad Hilfe vom Bezirk bekommen. | Foto: Thomas Frey
2Bilder
  • Damit das Wasser im Becken bleibt, soll das Bad Hilfe vom Bezirk bekommen.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Kreuzberg. Die große Debatte blieb aus. Als der Antrag „Das Baerwaldbad darf nicht sterben“ zur Abstimmung kam, stimmten bei der BVV-Tagung am 24. Juni alle Bezirksverordneten zu.

Das war nicht unbedingt zu erwarten. Zwar war der Vorstoß zum Erhalt der Badeanstalt in der Baerwaldstraße gemeinsam von den Fraktionen von SPD, Linke, CDU und den Piraten sowie der fraktionslosen Jessica Zinn eingebracht worden. Die Grünen als stärkste Gruppierung hatten sich allerdings im Vorfeld eher zurückhaltend gezeigt. Bei der Sonder-BVV am 18. Juni hatte die Bündnispartei den Antrag vertagt. Auch als das Thema am 23. Juni im Haushaltsausschuss auf der Tagesordnung stand, überwogen dort die Bedenken.

Dass sie am Ende doch zustimmten, sei einigen Veränderungen im ursprünglichen Text zu verdanken, erklärte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Jonas Schemmel. Dort werde jetzt eine Summe genannt, mit der das Bad unterstützt werden soll. Sie beträgt maximal 9500 Euro im Monat und das zunächst befristet bis Oktober. Mit dem Geld soll verhindert werden, dass in den beiden seit Ende März, beziehungsweise Ende Mai geschlossenen Schwimmhallen vollendete Tatsachen geschaffen werden.

Weil es wegen ausbleibender Badegäste keine Einnahmen gibt, sieht sich der Betreiber, der TSB Wasserratten, nicht in der Lage, zum Beispiel die Umlaufanlage weiter laufen zu lassen. Die Becken müssten dann trockengelegt werden. Das würde aber zu weiteren Schäden führen. Ein erneuter Betrieb wäre danach nicht nur schwierig, sondern auch kostspielig. Um das zu verhindern, bewilligte die BVV den monatlichen Zuschuss. Damit sei keine Ewigkeitsklausel verbunden, erklärte der SPD-Verordnete Frank Vollmert. Vielmehr handle es sich um eine Art Überbrückung. Denn für das kommende Jahr sind ohnehin Sanierungsarbeiten geplant. Obwohl zunächst nicht vorgesehen, müsste es dabei auch um die unzureichende Be- und Entlüftung gehen. Sie ist nach Ansicht des Gesundheitsamts wahrscheinlich der Hauptgrund für viele Probleme, etwa Schimmel, und veranlasste das Amt, das Bad zu schließen (wir berichteten).

Trotz des einmütigen Beschlusses ist die Unterstützung noch nicht völlig gesichert. Finanzstadträtin Jana Borkamp (Bündnis 90/Grüne) äußerte im Haushaltsausschuss Bedenken. Nach ihren Angaben verbiete die Berliner Haushaltsordnung eine Auszahlung ohne konkrete Gegenleistung.
„Das wäre der erste Antrag, der nicht durchgeht, weil er angeblich nicht rechtskonform ist“, so der ironische Kommentar des CDU-Fraktionsvorsitzenden Götz Müller.

Bis diese Frage abschließend geklärt ist, sollen im Baerwaldbad auf jeden Fall keine vollendeten Tatsachen geschaffen werden.

tf

Damit das Wasser im Becken bleibt, soll das Bad Hilfe vom Bezirk bekommen. | Foto: Thomas Frey
Kein Betrieb. Die kleine Schwimmhalle im Baerwaldbad (Foto) ist seit 26. März geschlossen, die große Halle seit 22. Mai. | Foto: Thomas Frey
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 238× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 998× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.031× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.