Einem unbekannten Kind eine Freude bereiten: Wunschbaum im Rathaus Kreuzberg

Wunschbaum-Initiator Fayez Gilke (zweiter von rechts) mit seiner Frau Lea (rechts), Bruder Jamal und Bürgermeisterin Monika Herrmann. | Foto: Thomas Frey
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Friedrichshain-Kreuzberg. Zum zweiten Mal ist das Rathaus Kreuzberg an der Yorckstraße ein Standort für die Aktion Wunschbaum. Sie wird vom Verein "Schenk doch mal ein Lächeln" organisiert und ruft jeden dazu auf, Kindern aus finanziell eher schwierigen Verhältnissen zu Weihnachten ein Geschenk zu machen.

Der Wunschbaum steht in diesem Jahr im Foyer in der ersten Etage. Und damit weitaus publikumswirksamer als bei seiner Premiere 2015, als er im Vorraum des BVV-Saals aufgestellt war.

Die Wünsche der Kleinen, meist im Kitaalter, hängen an dem Baum. Die Spender können sich einen oder auch mehrere davon aussuchen. Sie müssen einfach den jeweiligen Zettel abhängen und das entsprechende Präsent besorgen. Bis zum 16. Dezember wird es dann im BVV-Büro im Rathaus angenommen.

Die Idee für dieses etwas andere Weihnachtswichteln stammt von Fayez Gilke. Er will Menschen eine Freude machen, denen es nicht so gut geht. An dieser Einstellung hat sich auch nichts geändert, als er selbst in diesem Jahr krank wurde. Unterstützung erhält Fayez Gilke von seiner Familie und weiteren Mitgliedern im inzwischen gegründeten Verein.

2014 stellte er den ersten Wunschbaum in Tempelhof-Schöneberg auf. Ein Jahr später kamen fünf weitere Bezirke hinzu, darunter auch Friedrichshain-Kreuzberg. "Aktuell machen sieben mit", zählt er auf. Aber das Ziel sei, die Aktion in ganz Berlin stattfinden zu lassen. Auch wenn die Verantwortlichen in manchen Rathäusern bisher noch nicht überzeugt werden konnten. Anders als Bürgermeisterin Monika Herrmann (Bündnis90/Grüne), die auch am 28. November bei der Eröffnung mit dabei war.

De Wünsche haben Fayez Gilke und sein Team in mehreren Kitas eingesammelt, außerdem im Kinderhospiz Berliner Herz an der Lebuser Straße. Rund 100 Geschenkideen sind dabei in Friedrichshain-Kreuzberg zusammen gekommen, etwa 900 in der ganzen Stadt. Sie reichen von Lego-Bausteinen über Pastellfarben, Spielzeugautos oder Stofftieren bis zur Krabbeldecke. Der Preis soll nicht höher als 25 Euro liegen. Manche Spender geben aber auch mehr aus.

Dass alle Wunschzettel erfüllt werden, dafür sorgen normalerweise bereits die anonymen Gönner. Bleiben Zettel übrig oder trifft ein Geschenk nicht ein, dann wird es vom Verein oder weiteren Unterstützern besorgt. Auch dabei kann Fayez Gilke inzwischen auf viele Helfer zurückgreifen.

Um den Überblick zu behalten wird deshalb gebeten, die Präsente unverpackt abzugeben. Einige Tage vor dem Heiligen Abend gehen die Gaben an die Familien und liegen dann unter dem Weihnachtsbaum.

Das Wissen, dass man in diesem Moment ein Kind glücklich gemacht hat, sei eine Motivation für viele, sich zu beteiligen, glaubt der Wunschbaum-Erfinder. Und wie den Beschenkten die Überraschung erklärt wird, wäre Sache ihrer Angehörigen. Sie könnten den Weihnachtsmann oder das Christkind als Absender nennen. Oder eben eine unbekannte Person, die eine Freude bereiten wollte.

Der Wunschbaum kann zu den Öffnungszeiten des Rathauses in der Yorckstraße 4-11 besichtigt werden: Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr. Das BVV-Büro ist an den Wochentagen zwischen 8 und 16 Uhr besetzt, sollte es geschlossen sein, können die Geschenke beim Pförtner abgegeben werden. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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