Ergebnisoffen über Aldi reden
Ein Kompromiss nach Mammutveranstaltung zur Markthalle Neun

Die Antworten der Markthallenbetreiber auf viele Fragen gab es auch schriftlich. | Foto: Thomas Frey
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"Der Aldi geht nicht, bis nicht die Entscheidung getroffen wurde, ob er gehen oder bleiben soll." Das war, etwas verklausuliert, der Schlüsselsatz des Abends am 9. April in der Markthalle Neun.

Er entwickelte sich während einer mehr als vierstündigen Diskussion, stand auch immer wieder auf der Kippe, blieb aber seinem Sinn nach bis zum Ende der Veranstaltung nach 23 Uhr.

Befinden über die Aldi-Zukunft soll ein Gremium, zu dem in Kürze eingeladen wird und an dem sich grundsätzlich alle beteiligen können. Explizit aber vor allem Anwohnerinitiativen, die Markthändler und Verkäufer, auch Institutionen wie das Quartiersmanagement, das eventuell in den weiteren Prozess noch stärker eingebunden werden soll, und natürlich die Markthallenbetreiber. Vorgesehener Termin der Veranstaltung: in ungefähr drei bis vier Wochen.

Das Ja oder Nein zum Discounter soll auch nur das erste Thema eines weiterreichenden Beteiligungsprozesses sein. Dabei geht es dann insgesamt um die Zukunft der Markthalle, speziell unter der Überschrift, wie kann dort eine bezahlbare Grundversorgung für alle aussehen. So der skizzierte Fahrplan, der aber noch weiter konkretisiert werden muss. Etwa im Hinblick auf eine ebenfalls geforderte Abstimmung im Kiez zum Thema Aldi. Die könnte aber auf jeden Fall erst nach dem 31. Juli stattfinden, dem bisherigen Kündigungstermin.

Bis zumindest dieses Ergebnis einigermaßen festgezurrt war, brauchte es Stunden sich oft wiederholender Debattenbeiträge, unterschiedlicher Einschätzungen und Maximalforderungen. Die Hallenchefs machten deutlich, dass sie Aldi loswerden wollen. Die Gegner beharrten auf den Discounter. Wenn dessen Aus definitiv feststehe, würden weitere Gespräche keinen Sinn machen. Sie seien bei ihre Einsatz auch nicht von Liebe zu diesem Unternehmen getrieben, konterten sie entsprechende Vorwürfe. Aber Aldi stehe als einziges Angebot für eine kostengünstige Nahversorgung. Was zeige, dass es sich bei der Markthalle nicht wirklich um eine Markthalle handle.

Das Betreibertrio stellte sich dieses Mal, anders noch als eine Woche zuvor, der Diskussion und beantwortete die vielen Fragen. Und es bejahte den Aldi-Kompromiss. Auch wenn der weiter jeden Ausgang offen lässt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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