Jugendberufsagentur hilft bei Ausbildungssuche

Verschaffen sich einen Überblick über freie Ausbildungsplätze bei einer Jobbörse: Michael Grunst, Shirin Khabiri-Bohr und Lutz Neumann (von links). | Foto: Berit Müller
  • Verschaffen sich einen Überblick über freie Ausbildungsplätze bei einer Jobbörse: Michael Grunst, Shirin Khabiri-Bohr und Lutz Neumann (von links).
  • Foto: Berit Müller
  • hochgeladen von Berit Müller

Lichtenberg. Der Ausbildungsmarkt in der Hauptstadt ist gut aufgestellt: In etlichen Branchen gibt es noch freie Plätze – berlinweit 7000. Bezirksamt, Jobcenter und Agentur für Arbeit Berlin Mitte appellieren an Jugendliche, nicht ohne Lehrstelle oder Studienplatz in die Sommerferien zu starten.

„Ich kann nur dringend empfehlen, jetzt keine Zeit zu verlieren“, sagt Shirin Khabiri-Bohr, Vorsitzende der Geschäftsführung in der Agentur für Arbeit Berlin Mitte. „Die Angebote sind da – und zwar nicht nur für Schulabgänger mit hervorragendem Abschluss.“

Ob sie den dualen Weg – die Kombination von schulischer und betrieblicher Ausbildung – oder eine klassische Lehrstelle favorisieren; selbst, wenn sie überhaupt noch nicht wissen, was sie wollen: Junge Lichtenberger, die in puncto berufliche Zukunft Hilfe benötigen, bekommen sie in der Jugendberufsagentur in der Gotlindestraße 93. Seit einem Jahr sitzt dort ein Team, das ein umfassendes Beratungs-, Orientierungs- und Hilfsangebot bereithält. Unter einem Dach versammelt die JBA Ansprechpartner der Arbeitsagentur, des Jobcenters, des Jugendamts, der Berufsschulen. Auch Psychologen und Sozialarbeiter werden ins Boot geholt, wenn familiäre oder persönliche Probleme das nötig machen. Immer einen Plan B haben die Helfer sogar für den Fall, dass kein Schulabschluss vorliegt.

„Gemeinsam sind wir erfolgreicher – das kann man nach einem Jahr wohl sagen“, resümiert Lutz Neumann, Geschäftsführer des Jobcenters Lichtenberg. „Von der engagierten Zusammenarbeit und den auf ihre Lebenssituation abgestimmten Angeboten profitieren die Jugendlichen ganz entscheidend.“ Im Schnitt kommen inzwischen 25 junge Besucher am Tag. Diese Zahl zeige, dass das Angebot dankend angenommen wird, sagt Jugendstadträtin Katrin Framke (für Die Linke). Auch wenn es zunächst gar nicht so einfach gewesen sei, alle Partner an einen Tisch zu holen. „Es war eine Herausforderung, aber es hat sich gelohnt. Die JBA spricht die jungen Leute ganz anders, eben altersspezifisch an.“

Die Jugendberufsagenturen können zudem auf die veränderte Situation auf dem Ausbildungsmarkt reagieren, ergänzt Ralf Jahnke von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie. „Die Betriebe hatten früher zu hohe Ansprüche und die Schulabgänger ein schwieriges Wahlverhalten hinsichtlich ihres Berufswegs. Deshalb ist es wichtig, dass die Orientierung schon in der Schule beginnt. Inzwischen entscheiden sich immer mehr Jugendliche für eine duale Ausbildung. Das begrüßen wir sehr. Hier kann die Jugendberufsagentur helfen und vermitteln.“

Auch Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) hält den dualen Bildungsweg für empfehlenswert. „Junge Leute sind auf der sicheren Seite, wenn sie erst einmal einen Beruf lernen.“ Als Jugendstadtrat hatte er in Treptow-Köpenick die JBA dort mit aufgebaut und zieht nun auch in Lichtenberg eine positive erste Bilanz. „Unser Anspruch muss sein, dass wir keinen Jugendlichen zurücklassen.“

Der Bürgermeister sagt aber auch, dass Auszubildende sich nicht auf eine Stelle in ihrem Wohnbezirk verlassen sollten. Vielmehr gelte es, mobil und flexibel zu sein. Wer sich mit diesem Gedanken anfreunde, bekomme auch einen Ausbildungsplatz.

In Berlin und Brandenburg, auch in Lichtenberg, gibt es noch zahlreiche Plätze, vor allem im Hotel- und Gaststättengewerbe und im Handel. Fast händeringend gesucht werden junge Leute, die Bäcker oder Fleischer werden wollen. Gute Chancen hat auch, wer als Gebäudereiniger sowie im Bereich Lager und/oder Logistik arbeiten möchte. bm

Sprechzeiten der JBA, Gotlindestraße 93, sind montags bis mittwochs von 8 bis 16 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr, freitags von 8 bis 12.30 Uhr. Infos unter www.jba-berlin.de.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 246× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.006× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 658× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.148× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.