Platzmanager und "sicherer Ort" gesucht
Am Bahnhof Lichtenberg hält sich keiner länger auf, als unbedingt nötig

Der Bahnhofsvorplatz ist kein Ort, an dem man zurzeit lange verweilen möchte. | Foto: Bernd Wähner
  • Der Bahnhofsvorplatz ist kein Ort, an dem man zurzeit lange verweilen möchte.
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Anwohner, Passanten und Reisende fühlen sich immer wieder von Menschen gestört, die auf dem Vorplatz am Bahnhof Lichtenberg herumlungern oder lärmen.

Seit 2018 erreichen das Bezirksamt solche Beschwerden. Inzwischen hat sich einiges getan. Und in der vergangenen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hatte Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) eine Große Anfrage zur aktuellen Situation zu beantworten.

Die Bänke sind abgebaut

Ein Anlass dafür: Die Bänke wurden abgebaut. Den Grund erläutert Grunst: Im Frühjahr versammelten sich regelmäßig bis zu 70, teils suchtabhängige Personen vor dem Imbiss, ohne die Corona-Auflagen einzuhalten. Damit sie sich dort nicht weiter niederlassen können, wurden die Bänke entfernt. Bürgermeister Grunst informiert außerdem, dass sich der bisherige Platzmanager am Bahnhof Lichtenberg, Josef Parziger, im März beruflich veränderte und bei seinem Träger, dem Humanistischen Verband gekündigt hat. Der Bürgermeister bedankt sich und sagt anerkennend: „Er hatte gute Netzwerkarbeit geleistet.“ Die Situation auf dem Platz rund um die sich dort aufhaltenden Obdachlosen und Alkoholiker sei besser geworden. Allerdings merkt er an, dass es immer noch keinen Sozialarbeiter vor Ort gebe.

Aber nach Stand der Dinge wolle der Verein für Straßensozialarbeit Gangway jemanden einstellen, berichtet Grunst. Dafür wird die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales die finanziellen Mittel bereitstellen. Und nach einem neuen Platzmanager werde vom Humanistischen Verband ebenfalls gesucht. Die Stelle ist ausgeschrieben.

Darin, dass der Bahnhofsvorplatz kein Dauertreffpunkt für Obdachlosen und Alkoholikern bleiben soll, sind sich die Bahn, Polizei, Ordnungsamt, BSR, Gangway, Bezirksamt und weitere mit dem Thema befasste einig. Sie alle nehmen am Runden Tisch zum Bahnhof teil, der erst im August wieder tagte. Unter anderem werde im nach einem sogenannten Safe Place, also einem sicheren Ort gesucht, auf dem sich diese Personen treffen können, berichtet Grunst. Hier hoffe das Bezirksamt auf die Mitwirkung des Senats, der in der politischen Mitverantwortung stehe. Des Weiteren werde überlegt, auf dem Bahnhofsvorplatz einen Wochenmarkt zu installieren, damit dieser attraktiver wird.

Birgit Stenzel von der Linksfraktion meint, dass der Bahnhof Lichtenberg noch nie „der schönste Platz Europas“ gewesen sei. Dort halte man sich immer nur so kurz wie nötig auf. Aber inzwischen habe sich schon etwas zum Positiven verbessert. Sie begrüßt es, dass hier nicht nur ordnungspolitisch, sondern fachübergreifend vorgegangen werde. In diesem Zusammenhang spiele auch das Thema Kältehilfe eine große Rolle, das jetzt wieder aktuell werde. Aus diesem Grund ruft sie zu Spenden für den HvD-Tagestreff an der Weitlingstraße 11 auf.

Gespendet werden kann über https://humanistisch.de/tagestreff.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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