Starke Stimme für Gleichberechtigung
Nach vielen Jahren hat der Bezirk wieder einen Frauenbeirat

Der 20-köpfige Lichtenberger Frauenbeirat ist der erste seit der Bezirksfusion im Jahr 2001, | Foto: Bezirksamt
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Lichtenberg hat wieder einen Frauenbeirat – zum ersten Mal seit der Bezirksfusion im Jahr 2001. Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) hatte sich besonders dafür eingesetzt, dass die Lichtenberger Frauen ein Forum und Gremium bekommen, mit dem sie ihre Interessen gegenüber Politik und Verwaltung stärker vertreten können.

„Dass dies der richtige Weg ist, zeigt die hohe Zahl der Bewerbungen um einen Platz im Lichtenberger Frauenbeirat“, sagt die Lichtenberger Gleichstellungsbeauftragte Majel Kundel. Welche Frauen einen Sitz im Gremium bekamen, hat eine Jury entschieden. Darin saßen neben Michael Grunst und Majel Kundel die Stadträtinnen Birgit Monteiro (SPD) und Katrin Framke (parteilos, für Die Linke) sowie der Vorsitzende des Ausschusses für Gleichstellung und Inklusion, Jochen Rakowski (Die Linke).

Die nun berufenen Frauen haben klare Vorstellungen davon, wofür sie sich in Zukunft engagieren wollen: für den gleichberechtigten Zugang zu Bildung und Arbeit beispielsweise. Und gegen Diskriminierung. Denn noch immer verdienen Frauen im Schnitt weniger als Männer und sind seltener in Führungspositionen zu finden. Weitere Themen sind die Anerkennung lesbischer oder queerer Lebensentwürfe sowie der Kampf gegen Sexismus und Geschlechternormen.

Der Beirat setzt sich aus 20 Frauen zusammen. „Sie bilden den Querschnitt der in Lichtenberg lebenden und arbeitenden Frauen ab“, berichtet Michael Grunst. „Da gibt es Studentinnen ebenso wie ältere Frauen, die am Stadtrand leben und sich dort für eine soziale Fraueninfrastruktur einsetzen. Vertreten sind Selbständige und Frauen, die in der Krankenpflege, im Frauenhaus oder als Ärztin arbeiten. Andere engagieren sich beruflich oder ehrenamtlich für Geflüchtete.“

Das Bezirksamt beruft den Frauenbeirat für eine Legislaturperiode von fünf Jahren. Das Gremium arbeitet unabhängig und überparteilich. Es versteht sich als Interessenvertretung und greift die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Themen der in Lichtenberg lebenden und arbeitenden Frauen auf. Nach internen Beratungen unterbreitet es Empfehlungen, die dazu beitragen sollen, die Lebensqualität von Frauen zu verbessern. Es berät das Bezirksamt und den Ausschuss Gleichstellung und Inklusion der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Das Bezirksamt kann zudem um Stellungnahmen bitten.

Der Frauenbeirat Lichtenberg kann Anträge in die BVV einbringen und eine Beschlussfassung empfehlen. Die Mitglieder sind Fachfrauen aus den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Soziales, Arbeitsmarkt, Gesundheit, Kultur, Jugend, Sport. Oder sie sind Vertreterin eines Trägers, der die Arbeit mit Frauen zum Schwerpunkt hat: Frauen mit Behinderung, Frauen mit Migrationshintergrund, alleinerziehenden Frauen; Mädchen, Seniorinnen und queere Frauen.

Die Geschäftsführung des Gremiums obliegt der Lichtenberger Gleichstellungsbeauftragten, die an den Sitzungen mit beratender Stimme teilnimmt. Der Beirat tagt planmäßig im Turnus von zwei Monaten.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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