Senatsverwaltung erteilt BVV-Antrag eine Absage
Keine Tempo-Empfehlungen für die Landsberger Allee

Die Landsberger Allee ist eine Ausfallstraße mit fast immer dichtem Verkehr. Ein Leitsystem wie in der Heerstraße wird es laut Senatsverwaltung aber nicht geben. | Foto: Berit Müller
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  • Die Landsberger Allee ist eine Ausfallstraße mit fast immer dichtem Verkehr. Ein Leitsystem wie in der Heerstraße wird es laut Senatsverwaltung aber nicht geben.
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Grüne Welle samt Tempo-Empfehlung oder rotes Licht, wenn nichts mehr geht: Ein Verkehrsleitsystem wie es die Heerstraße im Westen der Stadt hat sollte auch die ähnlich stark frequentierte Landsberger Allee bekommen. Das hatte die CDU-Fraktion mit einem Antrag in der Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung (BVV) angeregt. Die zuständige Senatsverwaltung hält davon aber nichts.

Ihren Vorstoß, die Landsberger Allee mit einem elektronischen Leitsystem nach dem Vorbild der Heerstraße auszustatten, hatte die Union mit der Schadstoffbelastung begründet. Der zu Spitzenzeiten zähflüssige, stockende Verkehr führe zu starkem Feinstaub- und Stickstoffoxid-Ausstoß, hieß es im Antrag. Eine LED-Anzeige mit empfohlener Geschwindigkeit könne den Verkehrsfluss verbessern, die Standzeiten auf der Landsberger Allee und damit auch die Umweltbelastung reduzieren.

Weil der Antrag in der BVV eine Mehrheit fand, hat sich das Bezirksamt Lichtenberg damit an die Senatsverkehrsverwaltung gewandt. Von dort kam allerdings eine Absage. Staatssekretär Ingmar Streese schreibt mit Verweis auf die Einschätzung sowohl der Verkehrslenkung Berlin (VLB) als auch der Verkehrsinformationszentrale, dass er ein solches Leitsystem in der Landsberger Allee für wenig sinnvoll hält.

Umsetzbarkeit ist ein Problem

Diese sogenannte Grüne Welle mit Tempo-Empfehlung einzurichten, komme nur infrage, wenn „die Richtungsfahrbahn der Straße ausreichende Kapazitäten aufweist, um einen stetigen Verkehrsfluss zu gewährleisten, und wenn die Fahrstreifen durchgängig verfügbar sind.“ Das sei zum Beispiel dann nicht der Fall, wenn das Verkehrsaufkommen so hoch ist, dass es zum Stau kommt.

Auch parkende Autos, Lieferfahrzeuge oder dergleichen könnten eine Spur blockieren und damit für Stau sorgen. Die Fahrer könnten dann das auf der elektronischen Anzeige fürs „Mitschwimmen“ der Grünen Welle empfohlene Tempo nicht halten und kämen an der nächsten Ampel zum Stehen.

Abschließend verweist der Staatssekretär in seinem Schreiben darauf, dass eine Grüne Welle heutzutage auf den Berliner Hauptverkehrsstraßen „richtungsspezifisch“ ohnehin programmiert werde. Heißt: Die Ampeln werden so geschaltet, dass der Berufsverkehr möglichst stetig fließt – morgens stadteinwärts, am Nachmittag stadtauswärts. Das gelte auch für die Landsberger Allee.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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