Fridays for Future und Grüne reichen Maßnahmen nicht
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf beschließt Klimaaktionspaket

Das Bezirksamt hat am 29. Oktober ein Klimaaktionspaket beschlossen.Es wurde gemeinsam mit der Bezirksgruppe von Fridays for Future, dem Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro und dem Bezirksschülerausschuss erarbeitet.

Das Papier beinhaltet Maßnahmen für den Klimaschutz, die umgesetzt werden sollen. Dazu gehören beispielsweise der Ausbau von Trinkwasserspendern an den Schulen, der Ausbau des ADFC-Projekts „fLotte kommunal“, das den kostenlosen Verleih von Lastenfahrrädern ermöglicht, und die Errichtung von Insektenhotels für Bienenvölker in Schulgärten. Außerdem soll es zukünftig einen Aktionstag an Schulen zum Thema Klima und Nachhaltigkeit geben. „Der Bezirk wollte den Schülerinnen und Schülern nicht nur mehr Mitspracherecht beim Klimaschutz geben, sondern sie aktiv in die Umsetzung von Maßnahmen einbinden und gemeinsam agieren“, erklärt Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke).

Weniger positiv äußerte sich Fridays-for-Future-Sprecher Jonas Knorr (15) im Gespräch mit der Berliner Woche. „Uns fehlt ein bisschen der Wille zum Handeln im Bezirksamt“, sagt er. Von den insgesamt 25 Maßnahmenvorschlägen, die von seiner Bezirksgruppe sowie dem Bezirksschülerausschuss eingebracht wurden, schafften es letztlich nur sieben in das Klimaaktionspaket. Und selbst bei diesen sieben seien manche Formulierungen noch entschärft worden. Alle anderen wurden vom Bezirksamt als nicht umsetzbar eingestuft. Bedauerlich findet Knorr vor allem, dass die Ausrufung des Klimanotstands nicht aufgenommen wurde. Sie erfülle zwar nur einen symbolischen Zweck, sei aber wichtig, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Auch, dass der Radwegeausbau keine Erwähnung findet, enttäuscht ihn. „Ich kann das ein bisschen verstehen, weil der Bezirk dafür zu wenig Personal hat, aber eigentlich ist das einfach nur traurig“, sagt Knorr.

Drastischer fiel die Kritik der Grünen Jugend aus: „Das Klimaaktionspaket ist rein symbolisch und hat nichts mit echtem Klimaschutz zu tun. Dass kaum Maßnahmen zum Verkehrs- und Energiesektor umgesetzt werden sollen, obwohl hier der größte Anteil unserer CO2-Emissionen verursacht wird, ist nicht akzeptabel.“ Und der Grünen-Abgeordnete Stefan Ziller bezeichnete das Paket als „Offenbarungseid in Sachen Klimaschutz in Marzahn-Hellersdorf“.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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