Mehr Windkraft für Marzahn-Hellersdorf
Klima-Ausschuss fordert Potenzialanalyse für Dach- und Freiflächen
Über Windkraftanlagen im Zuge der Energiewende wird in Deutschland seit Jahren gestritten. Nun ist das Thema auch in der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf angekommen.
Das Bezirksamt soll eine Potenzialanalyse zur Nutzung von kleinen und mittelgroßen Windkraftanlagen auf Dach- und Freiflächen im Bezirk für die Energiegewinnung durchführen lassen. So lautet der Beschluss, den eine Mehrheit im Ausschuss für Verkehr, Klimaschutz, Umwelt, Natur, Tier- und Artenschutz gefasst hat. Damit solle, wie es in der Begründung heißt, den Eigentümern solcher Flächen, insbesondere Gewerbebetrieben und Wohnungsgesellschaften, deren Potenzial und Nutzen aufgezeigt werden. Außerdem solle sich die Analyse auf Gebäude im Besitz der öffentlichen Hand beziehen. Bis spätestens Juli 2023 soll das Ergebnis vorliegen.
Der FDP-Bezirksverordnete Peter Kastschajew hat den Antrag gestellt, an den sich SPD, Grüne und Tierschutzpartei beteiligten. „Die Dächer von Gebäuden in Großstädten sind oft ungenutzte Freiflächen, die man für verschiedene Interessen nutzbar machen kann“, erklärt der Verordnete. Der Klimaschutz und die damit einhergehende Notwendigkeit der Nutzung regenerativer Energien sei von gesamtgesellschaftlichem Interesse. „Die Nutzung von Photovoltaik-Anlagen auf Dachflächen nimmt erfreulicher Weise bereits zu. Ergänzend dazu kann man auch Wind zur Energiegewinnung nutzen“, sagt Kastschajew.
Windkraft zu nutzen, sei in Städten derzeit noch die Ausnahme, erklärte die SPD-Fraktion. „Im Vergleich zum ländlichen Raum verbrauchen Städte wie Berlin sehr viel Energie und produzieren selbst eher wenig. Daher brauchen wir mehr Energiegewinnungsmöglichkeiten im urbanen Raum“, meint der Verordnete Eike Arnold. Kleinwindkraftanlagen seien eine gute Ergänzung zur Photovoltaik, auch um die Abhängigkeit von Energieimporten zu mindern. „Klar ist: Nicht überall können und sollen kleine Windkraftanlagen stehen. Doch das Potenzial im Bezirk ist bei Weitem nicht ausgeschöpft.“ Die klimapolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Maria Geidel, sieht gerade auf den Dächern von öffentlichen Gebäuden noch viel Fläche, die für die Erzeugung regenerativer Energie genutzt werden kann. „Hier sollten wir als Bezirk ein besonderes Augenmerk drauflegen. Im Rahmen der Energiewende müssen wir alle Optionen für eine dezentrale Energieversorgung prüfen.“
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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