Besuch in Tangermünde und Kloster Jerichow

Blick über den Elbhafen auf die Tore, Mauern und Türme von Tangermünde. | Foto: Ralf Drescher
  • Blick über den Elbhafen auf die Tore, Mauern und Türme von Tangermünde.
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Unser Ausflug führt Sie nach Sachsen-Anhalt, ans Ufer der Elbe und zu alten Gemäuern aus Backstein. Bevor wir nach Tangermünde, dem eigentlichen Ziel kommen, wollen wir Kloster Jerichow einen Besuch abstatten.

Eigentlich ist der Bau mit den Doppeltürmen kein richtiges Kloster. Gegründet wurde es an einem anderen Standort. Kirche und Ostflügel des heutigen Baus wurden 1172 fertig gestellt. Um 1250 war die Anlage vollendet. Allerdings lebten hier niemals Mönche, sondern sogenannte Kanoniker, auch Weltgeistliche genannt. Sie nahmen seelsorgerische Aufgaben wahr und lebten nicht in Klausur. Es lohnt unbedingt die Besichtigung von Kloster und Klostergarten. Die Anlage befindet sich Am Kloster 1 in 39319 Jerichow, geöffnet ist noch bis Ende März täglich von 10 bis 16 Uhr, ab April von 9 bis 18 Uhr.

Vom Kloster sind es nur 13 Kilometer oder 15 Autominuten nach Tangermünde. Schon von der Elbbrücke aus fällt der Blick auf Tangermünde, das inzwischen wieder den Titel Hansestadt führt. Der Ort im Landkreis Stendal liegt an der Mündung der Tanger in die Elbe, die dem Ort damit den Namen gab. Erwähnt wurde die Burg von Tangermünde erstmals im Jahre 1009 vom Chronisten des Bischofs Thietmar von Merseburg. Die erste Erwähnung der Stadt selbst stammt von 1275. Ab 1415 war die Elbestadt Stammsitz der Hohenzollern. Seine Blütezeit hatte die Hansestadt Tangermünde im 15. Jahrhundert. Damals entstanden die Stadtmauer nebst Toren und das Rathaus im Stil der norddeutschen Backsteingotik.

Unbedingt ansehen sollte man St. Stephan. Mit dem Kirchenbau wurde bereits vor 1188 begonnen. Beim großen Stadtbrand 1617 wurde die Kirche beschädigt, die Spitze des Nordturms stürzte herab. Der beschädigte Altar wurde erst 1705 ersetzt. Burg Tangermünde, die noch heute die Ansicht der Stadt über die Elbe hinweg prägt, wurde um 925 von den askanischen Markgrafen errichtet. Erhalten sind unter anderem das Burgtor, der Bergfried, der Burggraben und die Kanzlei.

Das vermutlich bekannteste Bauwerk ist das Rathaus, errichtet 1430 von Baumeister Hinrich Brunsberg. Es gehört zu den schönsten spätmittelalterlichen Profanbauten Norddeutschlands. Im Erdgeschoss und im Keller befindet sich das örtliche Museum mit Sammlungen zur Stadtgeschichte.

Anfahrt mit dem Auto über die A 115, A 10 und A 2 sowie die Bundesstraße 107, Fahrzeit für 170 Kilometer rund zweieinhalb Stunden. Mit der Bahn von Ostbahnhof und Umsteigen in Stendal braucht man gut zwei Stunden. Wer ohne Auto nach Jerichow will, könnte das Fahrrad mitnehmen, leider ist in fast allen Zügen die Fahrradmitnahme nur begrenzt möglich.

Tourist-Information, Am Markt 2, 039322 223 93, montags bis freitags 10 bis 16 Uhr, sonnabends 13 bis 16 Uhr, www.tourismus-tangermuende.de.
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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